Vereidigung Katja Dörner
Der Zusammenhalt in der Stadt ist von größter Bedeutung
Bonn - (sae) Ihren Dienst trat sie bereits am 2. November an, drei Tage
später folgte die Vereidigung von Bonns neuer Oberbürgermeisterin
Katja Dörner durch den am 13. September neu gewählten Bonner
Stadtrat, der an diesem Abend zu seiner ersten Sitzung im Beueler
Brückenforum zusammenfand.
„Corona wird uns noch viel abverlangen. Wir müssen gemeinsam alles
dafür tun, dass unsere Gesellschaft zusammenbleibt“, sagte das neue
Bonner Stadtoberhaupt, die eine der ersten Oberbürgermeisterinnen in
Nordrhein-Westfalen ist, welche von den Grünen gestellt wird, in
ihrer gut 12-minütigen Antrittsrede. Dabei erinnerte Dörner daran,
dass es nicht akzeptabel sei, wenn die Schwächsten am meisten unter
Corona leiden müssten. Neuinfektionen müssten natürlich vermieden
werden, aber „Maßnahmen müssen nachvollziehbar und begründbar
sein, sonst verlieren wir Akzeptanz für solche, die wirklich wichtig
und sinnvoll sind“, so Dörner.
Ausdrücklich bedankte sich die Bonner Oberbürgermeisterin bei ihrem
Vorgänger Ashok Sridharan für den fairen Wahlkampf und auch für
seine Unterstützung, mit der er ihr wichtige Einblicke in die Bonner
Stadtverwaltung gegeben habe. In den kommenden Jahren wolle sie in der
Stadt neue Akzente setzen, ganz besonders in Sachen Klimapolitik.
„Wir habe keine Zeit zu verlieren“ erinnerte Dörner an die
Klimakrise, die durch die Corona-Pandemie etwas ins Hintertreffen
geraten sei. Neue Wege will Dörner daher auch in Sachen
Verkehrskonzept beschreiten: „Wir müssen weg von einer am Auto
orientierten Politik und allen Verkehrsträgern Vorrang geben, die das
Klima nicht belasten und keinen Stau produzieren. Wir müssen weg vom
Stückwerk hin zu einem Gesamtkonzept.“ Als größte
sozialpolitische Herausforderung sieht die Oberbürgermeisterin die
Schaffung bezahlbaren Wohnraums: „Wir dürfen nicht akzeptieren,
dass Menschen mit geringem Einkommen aus der Stadt oder an deren Rand
gedrängt werden.“ Unbedingt müsse auch die Kinderarmut bekämpft
werden, indem gezielt Unterstützung geleistet werde. Besonders
wichtig ist Katja Dörner dabei das „Wir“: „Wir können all
diese großen Herausforderungen nur gemeinsam meistern, und dafür ist
der Zusammenhalt in der Stadt von größter Bedeutung. Wir brauchen
dringend wieder ein ,Wir-Gefühl‘ für die Stadt, mehr Blick über
den eigenen Vorgarten hinaus, auch das ist eine Voraussetzung, die
großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu meistern.“ Im
Anschluss an ihre Vereidigung und der Verpflichtung der Ratsmitglieder
verpflichtete und führte Katja Dörner die drei Bürgermeisterinnen
ein, die der Rat an diesem Abend aus seiner Mitte wählte: Erste
Bürgermeisterin ist Melanie Grabowy, Zweite Bürgermeisterin Dr.
Ursula Sautter und Dritte Bürgermeisterin Gabi Mayer. Die drei
Bürgermeisterinnen vertreten Katja Dörner unter anderem bei der
Repräsentation der Stadt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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