Bonner Spendenparlament
Die Menschen mitnehmen

Alle Förderantragsteller der 18. Sitzung des Bonner Spendenparlaments. | Foto: Harald Weller
  • Alle Förderantragsteller der 18. Sitzung des Bonner Spendenparlaments.
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Bonn - Im Hotel Collegium Leoninum, mit 70 Betten der 4-Sterne-Kartegorie und
120 Wohnplätzen für Ältere im anschließenden Gebäude mitten in
der Innenstadt gelegen, tagte Bonns Spendenparlament. Dieses hatte
sich zum 18. Mal zusammengefunden, um über förderungsfähige
Projekte zu beschließen. Dazu sind bei jeder dieser Sitzungen
Vertreter von Vereinen anwesend, die sich und ihre Projekte
vorstellen, für die um finanzielle Unterstützung bitten. Das Plenum
entscheidet dann wie der Bundestag, ob und wieviel Geld gezahlt wird.

Bei der aktuellen Sitzung waren rund 100 stimmberechtigte
Parlamentarier anwesend. Davon gibt es mittlerweile 477. Die haben in
den vergangenen 12 Monaten 20 soziale Projekte mit rund 77.000 Euro
gefördert. 2008 gegründet, hat der Verein bislang insgesamt 171
Hilfsprojekte mit 495.000 Euro unterstützt. Neun Projekte standen
diesmal zur Entscheidung an.

„Bei den von uns geförderten Projekten geht es oft um die Teilhabe,
darum, Menschen mitzunehmen, damit sie sich nicht von unserer
Gesellschaft ausgeschlossen fühlen“, so Sibylle Becker, 1.
Vorsitzende des Vereins. Parlamentarier kann übrigens jedermann
werden. Gegen einen geringen monatlichen Obolus.

Bei der 18. Sitzung beschlossen die Parlamentarier eine Fördersumme
von 30.000 Euro. Zuvor stellten sich einige der Vereine samt ihrer
Projekte vor:

„Wir wollen eine Online-Beratung für Frauen anbieten“, so Ilka
Labonté vom Frauenzentrum Troisdorf. „Damit wollen wir die
Schwellenängste von Frauen abbauen und ihnen den Weg zu uns und
unseren Angeboten öffnen.“ Im vergangenen Jahr hat das Zentrum 1718
Beratungen durchgeführt und 561 Frauen betreut. Die Problemfälle
beinhalten im Wesentlichen schwierige Lebenslagen, häusliche und
sexualisierte Gewalt. „Wir brauchen 1.750 Euro für die Software und
die Schulung einer Mitarbeiterin. Und 1.750 Euro für die monatliche
Lizenz“, sagt Ilka Labonté.

Claudia Lamsfuß möchte ein Erzähl-Café einrichten. In Dransdorf,
wo sie altersgerechte Quartiersentwicklung betreibt. „Das Café soll
in den Räumen der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft
entstehen“, erzählt sie. „Und es soll für jedermann zugänglich
sein. Damit wollen wir den Zugang älterer Menschen und die
Integration etwa von Flüchtlingen und Migranten voran treiben.“
4.300 Euro braucht sie dafür.„German Eagle“ will benachteiligten
Schülern und Schülerinnen helfen. „Wir sind schon an neun
Grundschulen in Bonn“, so Gründer Thomas Medori. „Wir planen für
2018 neue Standorte. Wir beschäftigen Studenten, die mit ihrer
ehrenamtlichen Arbeit bei uns Punkte für ihr Studium erwerben
können.“ In 1:3 oder 1:1-Kursen kann zum Beispiel Sprachunterricht
erteilt werden. Die Kosten dafür betragen für das nächste Jahr
3.350 Euro.

Die neun vorgestellten Projekte erhielten alle eine
Fördermittelzusage. Insgesamt schüttete das Bonner Spendenparlament
bei seiner 18. Sitzung 30.361,34 Euro aus. Die Online-Beratung erhielt
davon 3.528,54 Euro, das Erzählcafé 2.622, 00 Euro und die German
Angels 3.350,00 Euro.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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