Mobilität
Die Reise in die Zukunft
Bonn - (we) ‚estart‘, ein Zusammenschluss diverser Interessensgruppen der
Region, zeigte auf dem Münsterplatz, wohin der Weg der Mobilität
geht. Elektro in allen Variationen ist angesagt. Vom Verbrennungsmotor
spricht hier niemand mehr.
Ressourcenschonend, umweltfreundlich, nachhaltig, ungiftig. Alle
Superlative werden bemüht, um den Kunden die elektrische Mobilität
schmackhaft zu machen. Allein: Der Verbraucher bleibt offensichtlich
skeptisch. Die zahlreichen Besucher des Tages der Elektromobilität
meinten vielfach, die Technologie per Elektro sei noch nicht
ausgereift. Und zu teuer. „Das ist eine Übergangstechnologie. Wir
warten auf den Wasserstoffantrieb, der in wenigen Jahren zur
Serienreife gelangen wird“, zögern manche mit der Kaufentscheidung.
„Ja, vielleicht als Zweitwagen“, war eine weithin gehörte
Äußerung.
Was sich zweifellos geändert hat, ist der Blickwinkel, aus denen man
sich heutzutage ein Auto anschaut. Waren es früher eher die
PS-Zahlen, die erreichbare Höchstgeschwindigkeit, das Design oder die
schicken Alu-Felgen, drehen sich heute die Kundengespräche vor allem
um Reichweiten, um Fahrzeuggewicht und um Batterietechnologie.
Vermutlich wird sich ohnehin der gesamte Individualverkehr dramatisch
verändern in Richtung von Massenvehikeln, einfach, weil die Straßen
verstopft sind.
Auf Bonns Münsterplatz wurden Visionen kaum bemüht. Es ging vielmehr
darum, mit dem, was es heute und jetzt gibt, auf den Markt zu kommen.
So gibt es bereits erste LKW, die mit Strom laufen, auch E-Busse sind
bei den Bonner Stadtwerken schon im Einsatz. Allerdings glauben viele,
dass die deutschen Hersteller die E-Technologie verschlafen haben und
jetzt nachgerade verzweifelt versuchen, ihre Versäumnisse aufzuholen.
Wie auch immer: Es gibt sie, die reichweitenstärkeren E-Autos, die
man zudem natürlich auch fürs Einkaufen gebrauchen kann. Es gibt
auch brauchbare Lieferwagen. Es gibt ebenso Unternehmen, die sich um
die notwendige Infrastruktur verdient machen. Die Bonner Stadtwerke
zum Beispiel, die Kooperation mit der Stadt Ladestationen im
öffentlichen Raum bauen und zudem im Privatbereich tätig sind.
Privatfirmen wie etwa die von Miriam Böhm bieten zum Preis ab 1.700
Euro Privat-Ladestationen an. Zwar kann man die meisten E-Autos zur
Not mit dem normalen Schuko-Stecker laden. Wenn es aber schneller
gehen soll, sind andere Strom-Abnahmesysteme erforderlich.
Die Stadtwerke liefern den Strom für das Vergnügen. Bislang knickt
das Netz noch lange nicht ein, wenn die E-Autos den Strom ziehen. Wie
das laufen wird, wenn die E-Autos zur Massenware werden, weiß man
heute noch nicht.
E-Roller sind ohne Zweifel praktisch und haben eine sichere Zukunft.
Da machen die Remagener ‚Kumpane‘ keine Ausnahme. eGo, das Start
Up, das in Bonn noch einen Pop-Up-Laden unterhält, hält mit gut
17.000 Euro ein überlegenswertes Preis-/Leistungsverhältnis parat.
BMW verspricht, künftig jede Baureihe als E-Modell anzubieten. VW
entwickelt wie wohl auch alle anderen Anbieter kräftig, Smart ist am
Markt. Die Bonner Stadtwerke sind hellwach, um die elektrische
Infrastruktur zu besorgen. Ein Mega-Geschäft und sie sind in Bonn
ganz vorn dabei. Ob sich die Verbrennungsmotoren so einfach
verdrängen lassen, wird man sehen. Sie steht auf jeden Fall parat,
die elektrische Konkurrenz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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