Premiere im Pantheon
"Die Walachei zeigt sich interessiert"
Bonn-Beuel - Bis zur letzten Sekunde vor Dave Davis' Solo mit dem Titel "Blacko
Mio" werkelten sie hinter und vor den Kulissen. Es ging darum, 420
Gästen einen schönen Abend zu bereiten. Und die wollen nun mal gern
auf bequemen Stühlen sitzen, etwas zu Trinken zu sich nehmen. Und
eine gute Akustik haben. In einem Raum, der bei Licht betrachtet
nichts anderes ist als ein schlichtes nüchternes Quadrat.
Sei's drum: Der Göttertempel, als der das Pantheon im alten Rom
verehrt wurde, steht bereit, um die Theatergötter der Gegenwart und
der Zukunft angemessen würdigen zu können. Der Saal in dezentem Ton,
die Tische elegant aufgestellt. Die Bedienung freundlich wie immer.
Und der Premieren-Künstler hervorragend aufgelegt und qualitätsvoll
wie immer: Das Pantheon braucht sich keine Sorgen zu machen, auch wenn
Theaterleiter Rainer Pause nicht müde wird, zu betonen, dass noch
nichts fertig sei.
Klar, ein Theater wird nie richtig fertig. Aber die Struktur dessen,
was werden soll, ist doch schon deutlich zu erkennen. Die Leute
können sich bereits jetzt wohl fühlen im Pantheon. Und die
Nachbarschaft wird auch schon belebter: "Die Walachei zeigt sich
interessiert", freut sich Rainer Pause über zahlreiche
Willkommensgrüße der Beueler Bevölkerung. Kein Zweifel: Hier steht
ein Theater von internationalem Rang. Eine Bereicherung für Beuel.
Der leicht marode Charme des ganzen Gründstücks einschließlich der
alten Theaterhalle wirkt schon irgendwie anheimelnd. Passend zu einem
Theater ist das auf jeden Fall.
Und erst der Ton: "Wir haben in die Tonanlage viel Geld investiert.
Damit ist jetzt die Verständigung erstklassig", sagt Martina Steimer,
die künstlerische Leiterin des Theaters. Am 4.11. schaut Timo Wopp
als nächster Künstler nach Dave Davis, ob man Angst haben muss, von
"denen da oben" belogen zu werden. Am 7.11. gibt's zum fünften Mal
den jährlichen Kabarett-Comedy-Benefizabend. "Lach mal was mit
wünschdirwas" lautet das Motto des Abends. Mitwirken werden Anny
Hartmann, Nessi Tausendschön, Gregor Pallast, Matthias Reuter und
Jürgen Hausmann alias "Jürgen Beckers". Hazel Brugger zieht am 8.11.
aus, die Welt zu verbessern. Sie findet schöne Worte für das
Hässliche. Christoph Sieber, die Stimme des jungen Kabaretts, betritt
die Pantheon-Planken am 9. 11. Mit Parodisten, Ober-Lehrer Olaf Laux,
Musikbands und so weiter und so fort wird das Pantheon seine Zuschauer
in seinen Bann schlagen. Und neue Zuschauer in neuer Location
hinzugewinnen.
Wer es nicht glaubt, dass Beuel eine Reise lohnt, möge sich an den
Subtitel von Dave Davis' Premierenprogramm halten: Wie sagt er doch:
"Glück ist eine Holschuld". In diesem Sinne viel Glück in Beuel,
Pantheon! Und viele Glücksmomente, verehrtes Publikum!
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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