Japans Kunst im GIZ
Diese Kunst erzählt Geschichten ...
Bonn - (we) Ihre Werke erzählen Geschichten. In „Konchinawa - Hallo
Japan“ zeigt die in Bad Godesberg beheimatete Künstlerin Clotilde
Lafont-König bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ, Friedrich-Ebert-Allee 49) das, was in Japan
künstlerisch en vogue ist. Das ist vieles aus dem Mittelalter
Herrührendes, weil Japan eine endlos lange Geschichte hat.
Da ist etwa die Geisha mit Goldfarbe. Warum? Weil die Wohnungen in
Japan kleine Fenster hatten. Wenn die Sonne dann auf das Gold schien,
brachte das Licht ins Haus. Bis heute ist die Arbeit mit Goldfarbe im
Kunstbetrieb Japans sehr beliebt.
Und dann die Kraniche: Zu Hunderten schmücken sie das Motiv, das an
das Friedensmal in Hiroshima erinnert. Dort steht ein Denkmal mit
einer Statue, die einen Kranich hält. Das erinnert an Sadako, die im
Alter von 2 Jahren den Atombombenabwurf von Hiroshima erleben musste.
Deshalb an Leukämie erkrankt, wollte Sadako 1.000 Kraniche aus Papier
falten, weil die Vögel ihr Hoffnung auf Genesung gaben. Die Hoffnung
war vergebens, aber ihre Freunde falteten die 1.000 Kraniche und gaben
sie mit ins Grab.
Bis heute wirksam ist die Geschichte mit den Kois. Die sind in Japan
das Symbol für die Kraft junger Männer. Stets am 5. Mai werden die
Häuser mit Kois geschmückt. Die Geschichte dazu: Einst wollte ein
Karpfen gegen den reißenden Strom schwimmen. Mit Mühe schaffte er es
und wurde als Belohnung in einen starken Drachen verwandelt. So
entstand das Karpfensymbol als Gleichnis für den Mut und die Kraft
junger Männer.
Oder nehmen wir die gestickten Motive: „Die haben die Frauen auf die
dicken Kleidungsstücke ihrer Männer gestickt. Dann wurden die Sachen
in Wasser getaucht, um so die zahlreichen Brände der seinerzeit in
Japan üblichen Holzhäuser zu löschen.
So wie für die Japan-Ausstellung im GIZ, die bis zum 12. Juni zu
sehen ist, arbeitet die Künstlerin auch sonst. „Ich arbeite in
Konzepten“, sagt sie. „Back to the woods“ zum Beispiel heißt
eine weitere Ausstellung, die in der Bretagne zu sehen sein wird. Dann
geht‘s nach Köln und immer so weiter.
Clotilde Lafont-König sieht sich als multinationale Künstlerin: Ihre
Mutter war Italienerin, sie selbst ist gebürtige Französin, mit
einem Deutschen verheiratet. Und überall zu Hause: „Ich habe auch
schon in Paris ausgestellt, aber wir sind 13 mal international
umgezogen, und deshalb bin ich überall Zuhause. Auch in Japan, wie
die GIZ-Ausstellung glaubhaft belegt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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