Die Millionenspende
Dorothea Hahn sammelt für Don Bosco
Bonn - Eine Million Euro an Spendengeldern für die Hilfsorganisation von Don
Bosco in Ghana hat sie gesammelt. „Und ich mache weiter, bis es
nicht mehr geht“, sagt Dorothea Hahn. Die heute 68-jährige Bonnerin
ist 1996 eher zufällig aufgrund einer Einladung nach Ghana gekommen.
Sofort war sie fasziniert von der Lebensfreude der Menschen und der
wichtigen Arbeit, die Don Bosco dort leistet. Das war ein
italienischer Priester, der den weltweit vertretenen Orden der
Salesianer gegründet und der Kinder nach den Grundsätzen des
gegenseitigen Vertrauens werteorientiert mit dem Ziel des Erreichens
eines selbstbestimmten Lebens erzogen hat.
In Bonn ist seit 1969 der Don Bosco Campus Heimat der Don Bosco
Missio, einer katholischen Hilfsorganisation für die Bedürftigen in
aller Welt und von Don Bosco e. V., der Nicht-Regierungsorganisation
mit ähnlicher Zielsetzung. Auf dem Campus sind regelmäßig rund 80
Personen beschäftigt.
Dorothea Hahn war seinerzeit beruflich aktiv als Lehrerin der Bonner
Liebfrauen-Schule. Es lag für sie nahe - die Liebfrauen- ist eine
Mädchenschule -, sich vor allem um die Anliegen von Mädchen in Ghana
zu kümmern. Es wurden mit dem von ihr gesammelten Geld Schulen
gebaut, Unterkünfte, Hostels, kurzum, die Infrastruktur dafür, dass
junge Menschen eine Ausbildung erhalten können. A la longue ist so
ein Netzwerk der Hilfe entstanden.
Die Hilfe äußert sich dabei nicht abstrakt, sondern
bedarfsorientiert vor Ort und konkret. Der Kreativität bei der
Spendengenerierung waren und sind dabei keine Grenzen gesetzt: Von
Duplo-Bausteinen, die Geldmittel symbolisierten bis zu Gründung der
„Eine Welt AG“ zum Spendensammeln wurden viele Kanäle der oft
kleinen Schritte genutzt, um Geld zu sammeln. Da wurden gelegentlich
des Patronatsfests der Schule schon mal Marmelade oder selbst
gebackener Kuchen verkauft. Don Bosco benötigt vom
Gesamtspendenaufkommen 8 Prozent für Veraltungskosten, 92 Prozent
gehen in die Projekte.
Pater Krzystof, Salesianer vor Ort in Ghana, bestätigt den
segensreichen Einsatz von Dorothea Hahn für sein Gastland. Das
neueste Projekt von Don Bosco Ghana beschäftigt sich mit Kindern und
Jugendlichen mit Handicap. Ein Handicap zu haben, sei in Ghana ein
Tabuthema, sagt er. Also müsse man dafür sorgen, dass die jungen
Menschen mit Handicap dort integriert würden. Insgesamt sei Ghana auf
dem Weg in eine Demokratie westlicher Prägung. Die jetzige Regierung
tue viel, um die Gesellschaft zu entwickeln und den Wohlstand zu
fördern. Gleichwohl gebe es in Ghana nach wie vor strukturschwache
Regionen. Und da sei der Platz der Salesianer: „Wir sind immer da,
wo die Bedürftigen sind, so Pater Krystof.
Dorothea Hahn besucht das westafrikanische Land demnächst zum 65.
Mal. Sie ist immer wieder begeistert von der Lebensfreude der Ghanaer:
„Die Leute da tun alles für ihre Familie. Sie haben im Grunde
dasselbe Wertesystem wie wir, aber die Reihenfolge ist eine andere.
Erst kommt die Familie, und dann folgen die übrigen Werte.“
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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