Bönnsche Clown
„Durschlöscher“ verleihen den „Bönnsche Clown“ an „Onkel Gustav“
Bonn/Pützchen - (hm) Der Sessionsorden der „Karnevalsfründe Durschlöscher“
sorgte vor der Verleihung des begehrten „Bönnschen Clown“ nicht
nur für ein Rauschen im Blätterwald, sondern neben unzähligen
Postings in den sozialen Netzwerken auch zu Dissonanzen mit der
Kirche. Grund war die Darstellung einer Monstranz mit Kölschglas, das
von zwei Jecken angebet wird.
Gott sei Dank soll die unsägliche Diskussion, die niemand diente, aus
der Welt geschaffen worden sein. So konnte dann auch bei der 21.
Verleihung des „Bönnschen Clowns“ im Pfarrzentrum Pützchen
gefeiert werden und der Sessionsorden von den Karnevalisten ohne
schlechtes Gewissen, aber mit Stolz um den Hals getragen werden.
Dieser ist natürlich für den „Bönnschen Clown“ nicht der
richtige Platz, denn er ist eine handgeformte 30 cm hohe, gebrannte
und handbemalte Tonfigur, die jährlich von der Vizepräsidentin der
Durschlöscher, Maggy Grönewald, neu als Unikat geschaffen wird.
Verliehen wurde sie in diesem Jahr an Gustav Hönchen, seit mehr als
20 Jahren bei der „KG Wiesse Müüs“ aktiv.
Rund um die Verleihung hatten die Karnevalsfreunde eine über
vierstündige Karnevalssitzung mit geladenen Gästen organisiert. Fast
400 bunt kostümierte Gäste waren dieser gefolgt. Das Pfarrzentrum
platzte aus allen Nähten.
Auf der Bühne u.a. die Musikgruppen „Tacheles“ und „Dave
Zwieback“ aus Köln, „Die Henkelmännchen“, das Rednerduo
„Wosch un Wöschje“ oder die Showtänzerinnen „Sugar Girls“.
Fast alles was der Bönnsche Karneval an Tollitäten und Garden zu
bieten hatte, war am Adelheidisbrunnen präsent.
An der Spitze Prinz Dirk II. mit Bonna Alexandra III.,
Wäscherprinzessin Franzi I., Liküra Mareike I., Kessenixe Miriam II.
und das Godesberger Prinzenpaar Prinz Tobi I. mit Godesia Vanessa I.
Alle selbstverständlich mit ihren Equipen und viel Musik
Tradition bei den Gastgebern ist, dass der Name des Preisträgers bis
zur letzten Minute geheim gehalten wird. Kein Geheimnis wird
allerdings um den Personenkreis der Kandidaten gemacht.
Seit 1997, als die „Durschlöscher“ die Auszeichnung zum ersten
Mal und noch im kleinen Kreis in Pützchen verliehen, wissen die
Bonner Karnevalisten, dass der „Clown“ für Menschen gedacht ist,
die im Fastelovend in der zweiten oder gar dritten Reihe stehen und
sich selbstlos um den Karneval verdient machen. Sie machen es „Back
Stage“ erst möglich, dass auf den Bühnen die „Post abgeht“,
bei den Zügen die Wagen rollen, die Kinder- und Jugendarbeit
funktioniert, Garden trainiert werden, bescheiden die Abendkassen
besetzen und als Organisationstalente die Karnevalsgesellschaften am
Leben halten.Als Roman Wagner, der Vorsitzender der „Wiesse
Müüs“ mit DIN A 4 Blättern, statt mit einem Kölsch Glas in der
Hand gesichtet wurde, machte die Vermutung die Runde, dass es sich
diesmal um eine „Müüs“ handeln könnte,
Tatsächlich stand Wagner dann mit Prinz und Bonna auf der Bühne und
machte es bei der Laudatio spannend, um dann zu verkünden, dass
„Onkel Gustav“ der diesjährige Preisträger sei und ihn auf die
Bühne holen ließ. Dem 71jährige standen die Tränen in den Augen,
auch noch, als er als bodenständig, ehrlich und natürlich
beschrieben wurde und Wagner sich outete, dass: „Er diesen Burschen
als einen väterlichen Freund betrachte, der ihm sehr wichtig sei.“
Seit mehr als zwei Jahrzehnte nist der Geehrte im Karneval unterwegs,
war ab 2001 acht Jahre lang als Adjutant des Bonner Prinzenpaares
aktiv und immer da, wenn er gebraucht wurde.
Von Durschlöscher Präsident Jürgen Klasen und Maggy Grönewald
wurde ihm dann der Clown mit Anstecker und Urkunde überreicht und von
den „Müüs“ an Rosenmontag auf deren Gesellschaftswagen
eingeladen, auch um nochmal an Prinz Dirk II. und Bonna Alexandra III.
vorbei zu fahren.
„Onkel Gustav“ der klassische Karnevalist aus der zweiten Reihe,
war sprachlos, hatte es aber besonders verdient, dass sein
karnevalistisches Lebenswerk mit dem „Bönnsche Clown“ gewürdigt
wurde.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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