Evangelische Kirche
Eckart Wüster als Superintendent verabschiedet

Eckart Wüster beim Gespräch. | Foto: we

Bonn - (we) Zum Abschied dachte er nicht an sich. Bei dem
Abschiedsgottesdienst zu seinen Ehren aus Anlass seines Eintritts in
den Ruhestand dachte er an alle anderen. Der langjährige
Superintendent der evangelischen Kirche Eckart Wüster sprach vom
Fundament, das zu haben das Wichtigste im Leben sei. Er sprach von
Gott, der Vertrauen schaffe. Und er wünschte den Anwesenden, dass sie
immer ein solides Fundament unter den Füßen haben.

Die Bonner Kreuzkirche war gut gefüllt, als die hochrangigen
Würdenträger aus beiden Konfessionen Eckart Wüster ihre Reverenz
erwiesen. Viel war die Rede von vorbildlicher Pflichterfüllung. Und
vom Gefühl des Vermissens. Wie Eckart Wüster seine bisherige Rolle
als Superintendent sieht, seine persönliche beurteilt und welche
Pläne er hat, verriet er dem SCHAUFENSTER in einem Gespräch:

Haben Sie alle Ziele erreicht, die Sie sich beim Amtsantritt vor 20
Jahren gesetzt haben?Das ist ja anders. Man setzt sich in diesem Amt
ja keine Ziele, die man dann abarbeitet. Man sieht die Probleme, packt
sie an und versucht sie zu lösen. Ob das gelingt oder nicht, ist
immer von der Leistung eines Teams abhängig, nie von einem
Einzelnen.Wie fühlen Sie sich heute, am Tag ihres
Abschieds?Ambivalent. Ich freue mich einerseits, nicht mehr alles
machen zu müssen. Auf der anderen Seite war ich nie allein. Der
Einzelne ist immer begrenzt in seinen Möglichkeiten. Es gilt und galt
vielmehr, die Kompetenzen von vielen zu bündeln. So dass am Ende die
best mögliche Lösung herauskommt.

Die basisdemokratische Organisation der evangelischen Kirche habe ich
immer als bereichernd empfunden. Auch wenn manche Dinge dadurch
komplizierter werden. Was zählt, ist das Team, nie der Einzelne.
Werden Sie weiterhin tätig?Ich habe keine Pfarrstelle mehr. Aber ein
Priesteramt wird auf Lebenszeit verliehen. insofern werde ich sicher
als Pfarrer irgendwann einmal wieder tätig sein. Aber jetzt, mit 65,
ist erst einmal Ruhe. Ich will mal ausprobieren, wie Ruhestand geht.
Darauf freue ich mich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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