Ehemaliges Gelände Schlachthof
Ein Schandfleck soll zur Perle werden
Bonn - Der Schandfleck in Bonns Nordwesten soll zur Perle werden. Das
zumindest haben sich die Investoren vorgenommen, die mit Hilfe der
Stadt das Gelände am und um den havarierten alten Schlachthof an der
Immenburgstraße sanieren und von Grund auf neu aufbauen sowie einer
neuen Nutzung zuführen wollen.
Dazu ist eine neue Entwicklungsgesellschaft in Gründung, die von den
Stadtwerken Bonn und der „Bauprojekt ehemaliger Güterbahnhof Bonn &
Co KG“ betrieben werden wird.
Das Gelände in Form eines Dreiecks wird von Grund auf neu gedacht:
Für den Bonner Normalbürger ist dabei sicherlich am
interessantesten, dass endlich die Veranstaltungshalle „Westwerk“
mit Büroflächen einen Standort auf dem Gelände erhält. Zudem soll
eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke die Nordstadt mit dem neu
gestalteten Areal verbinden. Auf diese Weise wird symbolisiert, dass
das Innovationsdreieck unmittelbar in der Innenstadt liegt, also in
die allgemeine Wahrnehmung rückt.
Modernisierungsbauten für die Müllverwertungsanlage (MVA), für
Remondis und für bonnorange werden dazu beitragen, das Gelände
aufzuwerten, was angesichts des jetzigen erbärmlichen Zustands und
des jahrelangen Stillstands des Bauvorhabens auch dringend notwendig
erscheint. Die Straßenprostitution wird weiter nach Norden verlagert
und somit aus dem Zentrum der Wahrnehmung verdrängt.
Die Stadtwerke und ihr Co-Investor haben die zahlreichen
Miteigentümer der Flächen im neuen Dreieck zu einer
Interessensgruppe zusammengefasst und die unterschiedlichen
Vorstellungen gebündelt. Insgesamt soll die Investition rund 160
Millionen Euro betragen. Baubeginn soll 2023 sein.
Manfred Becker, Geschäftsführer der MVA, freut sich schon heute auf
die neuen Nachbarn: „Hier ist bisher nachts richtig was los.
Obdachlose, Jugendliche und Menschen, die das Tageslicht scheuen, sind
hier regelmäßige Besucher.“ Und das, so versprechen die
Investoren, wird mittelfristig der Vergangenheit angehören der
Schmuddelcharakter des Quartiers ein Ende haben.
OB Katja Dörner sieht die Neuplanung als besonders wichtig für die
Stadt an, sollen die Neubauten doch den feinsten Vorstellungen der
Klimaschützer genügen. Tom Schmidt, Kommunalpolitiker und
Stadtwerke- Aufsichtsratschef, freut sich, nach all den Jahren endlich
ein umsetzungsreifes Konzept zu sehen. Und Peter Weckenbrock,
Stadtwerke-Chef, strahlt die Zuversicht aus, die ein Investor braucht,
wenn er ein hoch komplexes Projekt verwirklichen will.
In Bälde werden noch einige Rechtsfragen geklärt, der Zielbeschluss
des Stadtrates eingeholt: Und dann kann‘s bald losgehen mit dem
Innovationsdreieck Bonn.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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