Schaustellerbund tagte im ehemaligen Bonner Bundestag
„Eine Fahrt ins Paradies“
Bonn - (we). Bereits auf den ersten Blick wird deutlich: Die Schausteller
Deutschlands sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Und sie gerieren
sich als eine große Familie. Das Who is Who bundes-, landes- und
kommunalpolitischer Prominenz besuchte den alten Bundestag. Und gab
dem Deutschen Schaustellerbund die Ehre.
Der repräsentiert mit 4.950 Schaustellerunternehmen 11.100 Geschäfte
vom Imbiss bis zur Achterbahn. Und einen Bruttojahresumsatz von 2,65
Mrd. Euro. Kein Zweifel: Hier geht es um big business.
Gleichwohl geben sich die key player volkstümlich: „Ich habe ein
Pferdekarussell in 7 Jahren renoviert. Und das fährt jetzt", sagt
beispielsweise Jakob Schleifer. Oder August Schneider aus Lippstadt,
der einen Autoscooter betreibt. „Das läuft nach wie vor gut", freut
er sich. Gute Gefühle wollen sie vermitteln, Traditionen
bekräftigen. Für ganze Familien ein attraktives Programm bieten.
Stolz war Peter Barth, Mitglied der Bonner Schaustellerdynastie,
darauf, dass die jährliche Tagung diesmal in Bonn stattfand: „Eine
Verbeugung vor Pützchens Markt, der in diesem Jahr 650. Jubiläum
feiert." Zu diese Renommierveranstaltung lassen sich alle Beteiligten
eine Menge einfallen. Praktisch das ganze Jahr 2017 steht im Zeichen
der Beueler Großveranstaltung. Worauf sie sich am meisten freut, sagt
eine Dame vom Empfang der Veranstaltung: „Es wird im Bayernzelt am
Tag vor der offiziellen Eröffnung von Pützchens Markt ein
Beethoven-Konzert geben. Mit dem Bonner Beethoven Orchester. Das
hat‘s noch nie gegeben."
233 Millionen Besucher registriert die Branche pro Jahr. Insgesamt
bilanziert man ausgeglichen: Während die Besucherzahlen bei den
klassischen Volksfesten eher stagnieren, boomen die Weihnachtsmärkte.
Kleine Kirmes-Veranstaltungen sind eher rückläufig.
Carina Gödecke, die Landtagspräsidentin NRW war da, Armin Laschet,
die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann,
Arbeitsminister Rainer Schmeltzer, vom Bund Peter Altmaier. Rund 1.300
Teilnehmer redeten bei Generalversammlung, Delegiertentag und
Großkundgebung vom 12. bis zum 14. Januar über das Schönste, was
sie sich vorstellen können. Das, was Schausteller-Ikone August
Schneider aus Lippstadt mit verträumten Augen so beschreibt: „Eine
Fahrt ins Paradies."
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.