Ein Jubeltag für die Uni-Klinik
Eltern-Kind-Zentrum „ELKI“ eröffnet
Bonn - Seit Jahren geistert der Begriff „ELKI“ durch die Flure des
Uni-Klinikums auf Bonns Venusberg, wenn von großen und wichtigen
Bauvorhaben der Klinik die Rede ist. Jetzt hat Prof. Wolfgang
Holzgreve, der Klinikchef, allen Grund zum Strahlen: Eines seiner
Lieblingsvorhaben, das Eltern-Kind-Zentrum (ELKI), feiert Premiere.
„Das ist ein absoluter Jubeltag. Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit
können wir zwei wichtige medizinische Zweige vereinen“, sagt Prof.
Holzgreve zu uns. „Nämlich die Geburtshilfe mit der gesamten
Kinderklinik.“ Die Kinderklinik an der Adenauerallee wird somit
durch den Neubau ersetzt. Zusätzlich werden die Aufgaben der
Frauenklinik mit dem Geburtstrakt integriert.
164 Betten mit Klappbetten für Eltern stehen bereit. 112 Millionen
Euro zahlt das Land NRW für das ELKI. „Inklusive aller
Einrichtungen und Geräte“, wie ein ebenfalls strahlender Bauherr
Michael Körber vom Baumanagement der Uni-Klinik stolz bemerkte. Die
Räume des fünfgeschossigen ELKI mit knapp 12.000 Quadratmetern
Fläche sind neben allen medizinischen Spitzeneinrichtungen in erster
Linie dazu geeignet, dass sich Kinder während ihres
Gesundungsprozesses wohl fühlen. Die künstlerische Gestaltung der
Innenräume lag in den Händen der Bonner Galeristin Gisela Clement.
Und die hat neben aller farbigen Kunst an den Wänden in den
weitläufigen Fluren auch an den Spiel- und Bewegungsdrang der Kids
gedacht, die ja zum Teil länger in der Klinik verweilen werden. So
sind viele Würfel zu sehen, mit denen man spielen kann.
Auch im Außenbereich ist ein Spielplatz vorhanden. Bunte Farben etwa
beim Digitalaquarium ersetzen teilweise das eher triste Einheitsweiß
eines Krankenhauses. Im rückwärtigen Bereich des ELKI entsteht das
Gästehaus des Förderkreises für krebskranke Kinder. Das soll noch
in diesem Jahr fertig werden und wird dafür sorgen, dass krebskranke
Kids nicht einsam, sondern in der Obhut ihrer Eltern gesunden können.
Und im Herzstück des neuen Zentrums, dem Beethoven-Kreißsaal,
schauen die Neugeborenen als erstes nach ihrer Mutter auf den
Sternenhimmel zur Zeit von Beethovens Geburt. Den hat ein Bonner
Künstler gemalt. „Wer bin ich im Angesicht des Universums?“ hatte
Beethoven 1807 sinngemäß an die ferne Geliebte geschrieben. Das
Zitat steht auf einer Wand des Saales. Ob die glücklichen Eltern, die
hier ein- und ausgehen werden, ebenso bescheiden sind, ist nicht
bekannt. Die jungen Patienten und ihre Eltern können sich jedenfalls
auf medizinische Versorgung auf höchstem Niveau freuen. Und dir
Kranken unter ihnen sich daneben so wohl fühlen, wie es angesichts
der Erkrankungen eben geht.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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