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BENNEMANNs BLOG
Ergänzung: Ertüchtigung des Standstreifens

Ja, ich weiß, hatte ich schon. Aber immerhin habe ich mir die Mühe gemacht und nach einem
Synonym für „Nachtrag“ gesucht. Weil, neulich hatte ich ja über das Kölner Husarenstück berichtet. Dass die uns Bonnern erlauben, auf der Adenauerallee, du weißt, worum es geht. Was war und bin ich da so was von froh, dass ich Folgendes in meinem SCHAUFENSTER lesen konnte: Verkehrsversuch in der Adenauerallee – die Stadt Bonn hat mit den Markierungsarbeiten für die Einrichtung des Verkehrsversuchs auf der Adenauerallee begonnen (wenn du jetzt ganz konzentriert bei der Sache bist, kümmere dich gefälligst selbst drum, ob es in oder auf der Adenauerallee heißt. Wofür hast du denn das Internet!). Die Arbeiten sollen im Laufe der nächsten Tage beendet sein. Ein Unternehmen wird für den Radverkehr in beiden Fahrtrichtungen eine Breite von 2,70 Meter (ich bin mir nicht sicher, ob das reicht. Weil, schau dir doch mal an, was neuerdings unter der Bezeichnung Fahrrad so alles unterwegs ist. Diese immer breiter werdenden Lastenfahrräder. Ganz zu schweigen von den Fahrradfähnchen, diese Sicherheitswimpel, die so was von eine Spannbreite haben. Also wenn du da zu knapp dran vorbei. Und dann muss ja auch jederzeit die Möglichkeit bestehen, dass zwei Fahrradfahrer nebeneinander fahren können). Also 2,70 Meter der jeweils rechten Fahrspur werden mit beleuchteten Leitbaken im Abstand von fünf bis zehn Metern (ja was denn nun? Da möchte ich bitte für mich Planungssicherheit, ganz genaue Zahlen!) sowie einer durchgezogenen gelben Markierung abgetrennt. Für den KFz-Verkehr bleibt eine Fahrspur mit einer Breite von 3,50 Metern. Die abgetrennte Spur wird mit Fahrradpiktogrammen versehen. Grundstückszufahrten, Einmündungen und Parkplätze bleiben erreichbar. (Gut, dass das noch mal erwähnt wird.) Zusätzlich werden Bushaltestellen und Ladezonen eingerichtet.

Was mir dazu einfällt, überall wo du hinguckst gibt es Arbeitskräftemangel und so Vieles liegt im Argen. So viele Baustellen, wo du denkst, geht’s da gar nicht weiter, erlebe ich das noch, dass die fertig werden? Könnte man da nicht, weißt du wie ich meine. Weil, im Zusammenhang mit dem Adenauerallee-Projekt scheint es ja genügend oder sogar zu viele Beschäftigte zu geben, so wie die on time sind. Könnte man die nicht geschickt abwerben und wo anders, wo es dringend notwendig wäre, einsetzen? Und was ja das Tolle wäre. Du hättest zwei Fliegen mit einer Klappe. Das Adenauerallee-Projekt bleibt selbstredend ein Projekt, aber eben für die Zukunft, und gleichzeitig geht es an anderer Stelle zügiger weiter. Apropos Arbeitskräftemangel. Überall brennt ja die Bude. Überall werden Quereinsteiger gesucht. Sogar fachfremd! Mir auch egal. Wobei ich mir da jetzt bei einer Operation am offenen Herzen schon jemand wünschen würde, der das schon mal gemacht hat oder zumindest mal zugeschaut hat – entweder live im Operationssaal oder Arztserie vom Sofa aus. Ich komm deshalb drauf, weil ich doch neulich auf der Internetseite einer neurologischen Gemeinschaftspraxis folgende Lettern las: ACHTUNG: AKTUELLE STELLENANZEIGE - MFA und Mitarbeiter*in mit fachfremder Qualifizierung in Voll- oder Teilzeit und auch auf Minijob-Basis AB SOFORT GESUCHT. Da weißt du am Ende des Tages auch nicht hundertprozentig, ob du da mit jemandem gesprochen hast, dessen Aufgabe eigentlich Rezept- und Terminvergabe und Mail-Bearbeitung ist, oder mit dem Neurologen (wobei das nicht zwingend schlechter sein muss).

Wo ich gerade beim Neurologen bin. Du kennst das, vollkommen zusammenhangslos, und da kannst du dich noch so oft fragen, wie du da jetzt drauf kommst. Ich sag nur Synapsen. Ich muss gerade an meinen Hinnerk Schönemann denken (du weißt, ich mag den). Wie der zu seiner Kollegin in der Fernsehserie „Nord bei Nordwest“ sagt: „Wissen Sie, ich glaube, dass die Kekse bei Frau Christiane einfach einen Knick in die Synapsen gefaltet haben.“ Übrigens, da läuft er auch – wie bei der Marie Brandt. Ist aber langsamer als seine Kollegin. Und fragt die dann: „Machen Sie eigentlich Sport?“ Reg dich nicht auf, merk ich selber, kommt nicht richtig rüber, Stichwort Situationskomik.

Wo ich gerade bei neurologischen Baustellen, oder nenn es meinetwegen auch Schaden, war. Neulich ist ja tatsächlich mal was fertig geworden. Die erste neue Teil-Brücke der Autobahn A1 bei Leverkusen wurde eröffnet und für den kompletten Straßenverkehr, also auch für Lastkraftwagen, freigegeben. Was ich mich in dem Zusammenhang immer wieder frage, wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin. Nicht, dass du mich falsch verstehst. Ich kann schon lesen. Beispiel: Hinweisschild roter Kreis, schwarze Hundert auf weißem Untergrund heißt ich darf nicht schneller als 100 fahren. Ob ich mich jetzt daran halte, andere Sache.

Aber was ich jetzt meine, ist dir sicherlich auch schon begegnet, das Hinweisschild „Brückenschäden“. Was genau mache ich denn mit dieser Information? Soll ich auf der Autobahn wenden und es anderenorts versuchen? Soll ich das Auto vor der Brücke abstellen und meine Reise weiter zu Fuß fortsetzen? Das einzige, was dieses Hinweisschild doch im Zweifelsfall schafft, ist, dass ich mir vor Angst in die Hose mache. Und wo ich gerade auf der Autobahn bin. Kürzlich las es sich dort auf einem Hinweisschild „Ertüchtigung des Standstreifens“. Da sag ich nur, da war aber mal jemand so was von gut drauf. War bestimmt ein Kölner, dem das eingefallen ist. Ein Kölner, verkleidet als Clown am Mittwoch vor Weiberfastnacht. Quasi noch kein Straßenkarneval, aber schon mal ein Straßenkarnevals-Hinweisschild. Die haben ja immer Grund, gut drauf zu sein. Wenn es nicht der Karneval ist, dann ist es ihr Fußballverein. Und das finde ich das Tolle an dem Kölner. Das ist dem quasi so was von egal, ob der 1. FC gewinnt oder verliert. Hauptsache, du hast eine Superjeilezick im Stadion mit allen anderen Fans, quasi Familie. Warum kriegen wir anderen das nicht hin, quasi Familie? Hallo, warum nicht an einem Samstagabend zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr? Quasi Lagerfeuer. Und was da ja noch so was von besser ist, als (wie) wenn der 1. FC spielt: Wir gewinnen auf jeden Fall! Beim deutschen Vorentscheid zum ESC 2024 konnte Deutschland gar nicht verlieren. Es gab viele gute und sehr gute Beiträge und wieder eine fulminante Barbara Schöneberger. (Ich persönlich war ja für den Ryk mit seinem Song „Oh Boy“). Aber vollkommen egal. Aber was genau soll diese späte Sendezeit 22:05 Uhr?

Nebenbei, den ESC schau ich mir natürlich auch an – wie die Kölner ihren 1. FC. Hauptsache Event, Hauptsache „Da simmer dabei“!

LeserReporter/in:

Adelheid Bennemann aus Bonn

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