Gedenken on- und offline
Erinnerungen an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
Bonn - (we) Die Erinnerung an die nationalsozialistische
Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 gelang in diesem Jahr gleich
zweimal: Während Bonns OB Katja Dörner und die Partner z.B. der
Gedenkstätte oder der Bonner Studentenschaft virtuell per Video ihre
Verurteilung für die Verbrechen der Nazis zum Ausdruck brachten und
zugleich ihre Hochachtung für die damals verfemten und verfolgten
Literaten, Künstler und sonstige Freigeister äußerten, harrte unter
anderen die Initiative „Keine Ehre für Hindenburg“ aus ähnlichem
Anlass auf dem Marktplatz aus.
Ein wenig verloren wirkten sie jedoch, die Handvoll Aktivisten, die
neben der Erinnerung an die Vernichtung wichtigen geistigen Eigentums
unter dem damaligen Deckmantel des „Undeutschen“ bei der
eigentlichen Verbrennung von Schriftgut und Schrifttum ihre Verachtung
für den ehemaligen deutschen Reichspräsidenten zum Ausdruck
brachten. Sie wollen, dass der Name Paul von Hindenburgs von allen
Plätzen und Straßennamen Bonns getilgt wird.Zudem soll Hindenburg
die existierende Ehrenbürgerschaft Bonns aberkannt werden. Zumindest
aber, so das aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist, soll sich
die Stadt von Hindenburg distanzieren. Die Vertreter der Initiative
sehen für ihr Ansinnen eine reale Ratsmehrheit. Ursache für den
Hindenburg-Unwillen ist die Rolle, die Paul von Hindenburg bei der
Machtergreifung der Nazis und in deren Vorfeld spielte. Nicht zuletzt
aus persönlicher Eitelkeit ließ er sich nach heutigem Verständnis
von Hitler und seinen Schergen instrumentalisieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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