Ausstellung „Norbert Schwontowski, Some of my Secrets“
Es gibt noch was zu entdecken
Bonn - (rth) Nachdem mit dem Frauenmuseum, welches in einer Ausstellung der
Frage nach dem Verhältnis von Beethoven zu den Frauen nachgeht, haben
nun alle großen Bonner Ausstellungshäuser das Thema Beethoven für
sich entdeckt und auf vielfältige Art und Weise in Ausstellungen
aufbereitet. Alle, bis auf das Städtische Kunstmuseum, aber gemach,
da folgt noch was.
Zunächst gibt es allerdings dort noch bis zum16. Februar eine
Entdeckung zu machen: Schwontowski. Es ist unbegreiflich, dass Norbert
Schwontowski, (geboren 1949 in Bremen-Blumenthal - gestorben 2013 in
Bremen) fast unbekannt geblieben ist. Dies gilt sowohl in Bezug auf
Kunstliebhaber als auch so manchen professioneller Kunstkenner und
Kunstverbreiter, und so ist es das besondere Verdienst des
städtischen Kunstmuseum Bonn mit seinem Intendanten Stefan Berg und
Christoph Schreier als Kurator der Ausstellung, hier ein bedeutendes
und beeindruckendes Ausrufezeichen gesetzt zu haben.
Die gilt sowohl für das malerische Werk, das in höchst qualitativer
Vielfalt ein Spektrum der nicht immer ganz unproblematischen
Auseinandersetzung Schwontowskis mit dem, was man gemeinhin als „die
Welt“ bezeichnet als auch mit der Auseinandersetzung eines
katholischen Heranwachsenden in einem durch und durch protestantisch
geprägten Umfeld thematisiert. Wer diese Zeit adenauerischer
Weltsicht nicht unmittelbar miterlebt hat kann sich kaum vorstellen,
was dies bedeutete. Aber man muss sich nur auf die Werke von
Schwontowski einlassen. Ganz besonders gilt dies für seine
Tagebücher, in denen er täglich Einsichten, Reflexionen, Utopien,
Gedanken, Skizzen, Einblicke in die persönliche Situation, die nicht
immer einfach war, festhielt.
Man sollte sich ganz allgemein für die Kunst Zeit nehmen, um die
vielfältigen Beziehungen, in denen Kunstwerk, Künstler,
Kunstbetrachter im zeitlichen Gefüge stehen zu begreifen. Zumindest
sollte man es versuchen. Und ganz besonders gilt es für das Werk von
Schwontowski, dem es, wie Stephan Berg im Vorwort zu dem in jeder
Beziehung etwas anders gearteten Katalog schreibt: „in seinen Bilden
(darum geht), das Dauerhafte und den flüchtigen Augenblick
miteinander zu verbinden“.INFOS kompaktNorbert Schwontowski,
Some of my Secrets bis 16. Februar
im Städtischen Kunstmuseum
Helmut-Kohl-Allee 2
53113 Bonn
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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