Beethoven auf dem Rhein
"Es muss sein – Fast eine Liebesgeschichte"
Bonn - (fes) Der Untergrund schwankt ein wenig. Leichter Wind sorgt für
den Wellengang. Gerade hat es geregnet und durch die Fenster scheint
ein Regenbogen, der die rechte Bonner Rheinseite umrahmt... Es ist ein
ganz besonderer Ort, den sich das Netzwerk Ludwig van B. für sein
Musiktheaterstück ausgesucht hat: Die MS Beethoven, die am
Brassertufer vor Anker liegt.
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Seit zehn Jahren begeistert das Netzwerk Ludwig van B. junge Menschen
für klassische Musik. Zum Beethoven-Jahr gibt es viele hochkarätige
Angebote. In der kommenden Woche feiert das Musiktheaterstück „Es
musste sein! – Fast eine Liebesgeschichte“ auf dem Musikfrachter
Premiere.
Selbstverständlich widmet sich das Netzwerk in diesem Jahr ganz
Ludwig van Beethoven, der in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden wäre.
Ganz im Zeichen großer Gefühle, denn Herzstück des vielfältigen
Programms ist das Musiktheaterstück „Es musste sein! – Fast eine
Liebesgeschichte“, das die Vorsitzende und Mitinitiatorin des
Netzwerkes, Solveig Palm, geschrieben hat. „Muss es sein? – Es
muss sein!“ schrieb der große Maestro über den letzten Satz seines
letzten Streichquartettes. Diese Notiz griff Palm, die als
Kulturmanagerin tätig war und unter anderem als Dramaturgin und
Autorin arbeitet, auf. Sie verdichtete biographisches Quellenmaterial,
darunter auch Briefzitate und Zeitzeugenberichte, zu ihrem neuen
Stück.
Alles dreht sich um die Liebe: Beethoven liebte die Frauen, die Frauen
liebten ihn – nur die ganz große, ewige Liebe schien ihm zeitlebens
verwehrt. So schildert es der in Wien geborene Regisseur Nikolaus
Büchel, der mit einer Ausnahme alle bisherigen Musiktheaterstücke
inszeniert hat.
Die kommende Aufführung, so Büchel, geht der Frage nach, wie das
großartige künstlerische Schaffen Beethovens mit seinem privaten
Leben korreliert: „Er war unglaublich hingebungsvoll, doch hat er
all das wirklich erlebt oder ist es die Sehnsucht, die er hier
verarbeitet?“ 12 junge musikalische Talente konnten für das
Musiktheaterstück gewonnen werden. So verkörpert der 22-jährige
Nima Mirkhoshhal, der unter anderem Träger des WDR3-Klassikpreises
ist, Ludwig van Beethoven. Der gerade einmal 12-jährige Alejandro
González Gerwig, der ebenfalls bereits viele Preise gewann und in der
Oper Bonn bereits den jungen Maestro verkörpert hatte, spielt den
jungen Beethoven. Jüngste Mitspielerin ist mit 11 Jahren Karla
Ferrier. Sie spielt Leonore Breuning, die Jugendliebe Beethovens in
Bonn.
Solveig Palm und Nikolaus Büchel schwärmen von dem hochkarätig
besetzen Ensemble, das sich aus klassisch ausgebildeten Sängerinnen
und Sängern, Gesangspädagogen oder Musikern zusammensetzt.
Die Premiere findet am Donnerstag, 12. März, auf dem Musikfrachter
BTHVN2020 statt. Der Frachter ist ein Eigenprojekt der Beethoven
Jubiläums GmbH in Kooperation mit dem Netzwerk Junge Ohren. Am 12.
März wird das Schiff in Bonn vor Anker gehen. Drei Tage später wird
es von Bonn aus über verschiedene Stationen mit jeweils
unterschiedlichen Kulturangeboten seine Fahrt Richtung in Wien
aufnehmen, wo der Kulturfrachter am 17. April erwartet wird.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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