Handwerkskammer bittet zum Frühjahrsempfang
Fachkräftemangel bereitet Sorgen

Kümmern sich um die Interessen des Handwerks (vlnr.): Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher, Hauptgeschäftsführer Ortwin Weltrich, Handwerkskammer Köln, Bonns OB Ashok Sridharan, Präsident Hans Peter Wollseifer, Sebastian Schuster, Landrat Rhein-Sieg-Kreis. | Foto: we
  • Kümmern sich um die Interessen des Handwerks (vlnr.): Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher, Hauptgeschäftsführer Ortwin Weltrich, Handwerkskammer Köln, Bonns OB Ashok Sridharan, Präsident Hans Peter Wollseifer, Sebastian Schuster, Landrat Rhein-Sieg-Kreis.
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Bonn - Die Konjunktur fürs Handwerk brummt. Die Auftragslage könnte wohl
kaum besser sein. Gleichwohl plagen die Handwerksbetriebe in der
Region ernste Sorgen.

Das machte der Präsident der Handwerkskammer zu Köln, die in Bonn
eine Geschäftsstelle unterhält, beim Frühjahrsempfang in Bonn
deutlich. Hans Peter Wollseifer sagt, das Handwerk tue viel für die
Bildung des Nachwuchses. So bieten einige Handwerksbetriebe mit
zunehmender Tendenz das Berufsabitur an. Da kann man innerhalb von
vier Jahren vergleichsweise unkompliziert quasi berufsbegleitend sein
voll gültiges Abitur machen. Das ist sicher ein Anreiz für junge
Leute, ihre berufliche Zukunft im Handwerk zu suchen. „Wir sind bei
Speeddatings dabei, organisieren Ausbildungsbörsen und machen auch
sonst alles, um junge Leute zu gewinnen“, so der Handwerkspräsident
gegenüber dieser Zeitung.

Trotzdem nimmt der Fachkräftemangel gravierende Umfänge an. Zudem
gibt es in den nächsten Jahren im Handwerk deutschlandweit 200.000
von insgesamt vorhandenen rund 1 Million inhabergeführten Betrieben
neu mit Chefs zu besetzen, weil die bisherigen Firmeninhaber
überwiegend aus Altersgründen ausscheiden. Wenn man sieht, dass das
ein Fünftel aller Betriebe ausmacht, kann man sich schon sorgen.

Die oft mangelnde Qualifizierung der Schulabgänger hindere zudem
viele potentielle Ausbildungsbetriebe daran, überhaupt auszubilden.
„Wir sind aber nicht der Reparaturbetrieb der Schulen“, meint dazu
einer der Verantwortlichen im Handwerk. Im vergangenen Jahr sind 400
existierende Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Für geflüchtete
junge Leute gelte „Integration durch Ausbildung“. Auch hier werde
demnach eine Menge getan.

Neben diesen eher grundsätzlichen Sorgen bekümmern die Handwerker
die oft desolate Verkehrssituation auf den Straßen der Region und die
aktuelle Diskussion um den fürs Handwerk wichtigen Diesel. Große
Hoffnungen auf der anderen Seite setzen die Handwerker in den durch G
9 erforderlichen Ausbau von Schulen durch regionale Betriebe.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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