"Ein kluger Visionär"
Festjahr zum 200. Geburtstag von Rudolf Clausius

Für Naturwissenschaftler ist sein Name unsterblich mit der Formulierung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik und dem Begriff der Entropie verbunden: Der Bonner Professor und Physiker Rudolf Clausius. Zum 200 Geburtstag veranstaltet die Universität Bonn eine Ringvorlesung und einen Festakt. | Foto: Universität Bonn/ Bosse und Meinhard
  • Für Naturwissenschaftler ist sein Name unsterblich mit der Formulierung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik und dem Begriff der Entropie verbunden: Der Bonner Professor und Physiker Rudolf Clausius. Zum 200 Geburtstag veranstaltet die Universität Bonn eine Ringvorlesung und einen Festakt.
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Bonn - (red) Für Naturwissenschaftler ist sein Name unsterblich mit der
Formulierung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik und dem Begriff
der Entropie verbunden: Der Bonner Professor und Physiker Rudolf
Clausius, geboren am 02.01.1822, hat von 1869 bis 1888 in Bonn gelehrt
und geforscht. Er führte die Beobachtung, dass thermische Prozesse
nicht umkehrbar sind, auf eine neue Eigenschaft dieser Prozesse
zurück: Die Entropie eines solchen Systems kann immer nur wachsen.
Seine Entdeckung hatte weitreichende Folgen nicht nur für das
Verständnis der Funktion von Wärmekraftmaschinen, von der
Dampfmaschine bis zur Gewinnung von Elektrizität aus Brennstoffen,
sondern auch für unser Verständnis von Information oder der Dynamik
biologischer Prozesse. Er erfand dafür den Begriff der
„Entropie“, eine fundamentale Größe der Naturwissenschaften.
Anlässlich seines 200. Geburtstages im kommenden Jahr, beleuchtet die
Universität die wissenschaftliche Leistung eines ungewöhnlichen
Denkers, der lange Zeit in Vergessenheit geraten ist.

Bis heute beschreiben die Hauptsätze der Thermodynamik grundlegende
Naturgesetze, die ein tieferes Verständnis der Wirklichkeit
ermöglichen. Sie spielen zudem in einer ganzen Bandbreite von
unterschiedlichen Bereichen eine wichtige Rolle – von Klimaforschung
bis Quantenphysik. „Es ist eigentlich unbegreiflich, dass diese
bedeutende Persönlichkeit der Universität Bonn bisher so wenig
Beachtung gefunden hat“, erklärt Prof. Dieter Meschede, der
zusammen mit Prof. Peter Vöhringer und Prof. Hartmut Monien Initiator
der Ringvorlesung ist. „Wer sich vertieft mit den Erkenntnissen
dieses klugen Visionärs auseinandersetzt, stößt nicht nur auf seine
Erkenntnisse zur Thermodynamik, sondern beispielsweise auch auf seine
Einsichten zum Ressourcenverbrauch der Erde.“ Denn schon 1885 mahnte
Clausius, behutsam mit den „Energievorräthen der Natur“ umzugehen
und dabei auch an zukünftige Generationen zu denken. „Dieser
Gedanke ist heute ja aktueller denn je“, so Meschede.

Mit einer Ringvorlesung zum Thema „Die Bewegende Kraft der Wärme“
wollen Dozenten der Universität dem vielfältigen Wirken von Clausius
auf die Spur kommen. In einem Vortrag des Bonner Meteorologen Prof.
Andreas Hense am 04.11., geht es um die Auswirkungen der Thermodynamik
der Atmosphäre auf unser Klimasystem. Und im neuen Jahr (13.01.)
kehrt auch die Physikshow auf die Bühne zurück und entführt die
Zuhörenden in das Leben und Wirken von Clausius, sozusagen als
Geburtstagsständchen. Die Ringvorlesungen münden in einem großen
Festakt, der am 13.07.2022 stattfinden wird.

Die Ringvorlesung „Die bewegende Kraft der Wärme“ wird gemeinsam
durch die Fachgruppen Chemie und Physik/Astronomie sowie im Rahmen des
Transdisziplinären Forschungsbereichs „Bausteine der Materie und
fundamentale Wechselwirkungen“ angeboten und findet immer
donnerstags um 17:15 Uhr im Wolfgang-Paul-Hörsaal am Kreuzbergweg 28
statt. Es gilt die 3G-Regelung. Alternativ können die Vorträge via
Livestream verfolgt werden.
www.uni-bonn.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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