Jugend forscht
Forscher von morgen mit Projekten von heute
Bonn - Unter dem Motto „Schaffst Du!“ zeigten 79 Nachwuchsforscher mit 37
Projekten, was ihrer Meinung nach verdient hat, den Durchbruch auf dem
Markt zu finden. Es geht bei Jugend forscht darum, sich zu vernetzen,
interessierte Firmen zu finden, die das, was man sich ausgedacht hat,
produzieren wollen. Voller Stolz präsentierten die
Jung-Wissenschaftler das, was sie im Bereich der Naturwissenschaften
erdacht hatten. Die besten der 37 Projekte kommen weiter in den
Landeswettbewerb. Für die Älteren geht es dann evtl. weiter zum
Bundesentscheid. Schafft man es bis dahin, ist einem die
Aufmerksamkeit der Industrie sicher.
Auch aus Bonn waren einige junge Leute dabei. So Felix, Benjamin und
Mike. Sie haben eine Einkaufshilfe für Kleinwüchsige ersonnen. Da
wird ein Korb in ein Gestell eingehängt. Und dann kann man mit dem
Einkaufskorb wegfahren. Die Praxiserprobung übernahmen vor Ort Sandra
und Mike. Die beiden Kleinwüchsigen fanden positive Worte für die
Erfindung: „Das Einkaufen ist für uns Kleinwüchsige eine Qual“,
sagen sie. „Eben weil wir die Sachen, die wir in den Einkaufswagen
einlegen, nicht mehr herausbekommen. Das hier ist eine prima
Lösung.“
Franziska hat ein recyclingfähiges Korsett für Skoliose-Kranke
entwickelt. „Das Material habe ich im 3d-Drucker zu einem Korsett
geformt. Und das ist erheblich umweltfreundlicher und nachhaltiger als
das, was es so auf dem Markt gibt.“ Franziska muss es wissen. Sie
ist seit dem 13. Lebensjahr an Skoliose, einer nicht heilbaren
Wirbelsäulenverkrümmung, erkrankt.
Tabita und Florina haben ein Pflaster entwickelt, das aus
Naturmaterialien besteht und sich rückstandslos auflöst. „Wir
haben das Projekt ‚Hansaplast‘ vorgestellt, aber noch keine
Rückmeldung erhalten.“
Cosima und Elisabeth setzen auf Verpackungen aus Bananenschalen. Man
nimmt also scheinbar wertloses Zeug und macht etwas Sinnvolles draus.
„Wir sind aber noch in der Entwicklung“, freuen sich die beiden
auf neue Erkenntnisse.
Die Uni Bonn ist immer wieder Gastgeber für den Regionalwettbewerb
von „Jugend forscht“: „Man merkt schon deutlich den Wandel“,
sagt Projektleiterin Andrea Grugel. „Während früher häufig die
Technik am Zuge war, stehen heute Umweltthemen an erster Stelle.“
Das Fördern von Talenten ist bei diesem Wettbewerb im Vordergrund.
Und eins ist klar: Talentiert sind alle Jugendlichen, die sich hier
dem Urteil der Fachjury stellen.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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