Integration durch Sport
Fußballturnier für Flüchtlinge

Foto: Harald Weller
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Bonn-Rheindorf - Der TV Rheindorf veranstaltete ein Fußballturnier für Flüchtlinge.
"Das war die Idee von Ehrenamtlern aus der ehemaligen Poliklinik"
erzählt Mark Vey, der erste Vorsitzende des ausrichtenden TV
Rheindorf.

"Wir haben das dann spontan umgesetzt". 8 Mannschaften zu je 11
Spielern hatten gemeldet. Rund 100 Spieler hatten den Mut aufgebracht,
auf dem völlig verschlammten Platz ihre Dribbelkünste zum  Besten
zu geben. Im Fernsehen kennt man ansonsten solche Bilder nur vom
Rugby. Auch wenn elegante Ballführung bei diesem für Fußball nicht
ganz so gut geeignetem Wetter eher Seltenheitswert hatte, tat das doch
der herzlichen Stimmung keinen Abbruch. Sicher, der Spaß stand im
Vordergrund. Dennoch bemühten sich alle um seriösen Sport. Sport im
Sinne der Völkerverständigung. Internationale Schlachtrufe schallten
über das Feld. Und wenn der Gegner ein Tor erzielte, ärgerten sich
die anderen wie im sonstigen Leben auch. Ansonsten herrschte das
Lachen vor. Gut gelaunte Mienen jede Menge waren zu sehen.

Der TV Rheindorf, gegründet 1911, gleichwohl erst seit zwei Jahren
wieder auf dem aufsteigenden Ast, hat sich als Beethoven-Club einen
Namen gemacht. Das Beethoven-Konterfei ziert denn auch den Platz: "In
der nächsten Saison sollen wir einen Kunstrasen erhalten", hofft Mark
Vey. Sein Club wartet dringend darauf. Denn im Gegensatz zu durchaus
komfortablen Mitgliederzaheln bei den Älteren und bei den Jüngeren
fehlt dem Verein der Mittelbau. "Die wollen auf Kunstrasen spielen und
sich nicht mehr auf Asche abmühen", erklärt Mark Vey. Wer die
verdreckten Spieler am Turniertag gesehen hat, weiß warum.

Alle waren sich am Ende einig: Eine gute Idee, die hier prima
umgesetzt wurde. Ganz egal, woher die Spieler kamen: Sie fühlten
Gemeinsinn, strahlten über gelungene Spielzüge und freuten sich, an
diesem Tag nicht allein zu sein. Der Fußball hat eben doch
völkerverbindende Wirkung, wer wollte das bezweifeln. "Wir haben 40
aktive Mitglieder, die Flüchtlinge sind", sagt Mark Vey. Insgesamt
zählt der Club rund 300 Mitglieder. "Und morgen haben wir hier
Liga-Spielbetrieb", freut sich Mark Vey über einen Platz, dessen
Zustand nichts Gutes erwarten lässt.

Aber die Flüchtlings-Teams, die hatten ihren Spaß. Trotz und
vielleicht auch wegen ihrer nassen Trikots, deren Grundfarbe "Weiß"
nicht mehr zu erkennen war.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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