Chorprojekt auch für Geflüchtete
Gesang verbindet

Stellten das Projekt „sing me in“ in der EU-Vertretung Bonn vor (vlnr.): Chorsänger und Chorleiter mit Projektleiter Côme und Sonja Greiner (2. vr.) von Europa cantat. | Foto: we
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  • Stellten das Projekt „sing me in“ in der EU-Vertretung Bonn vor (vlnr.): Chorsänger und Chorleiter mit Projektleiter Côme und Sonja Greiner (2. vr.) von Europa cantat.
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Bonn - ‚Singe, wem Gesang gegeben, das ist Freude, das ist Leben ...‘
dichtete einst Ludwig Uhland. Auf dessen Spuren begeben sich alle
Schüler und Schülerinnen Bonns sowie alle Sangeslustigen in Stadt
und Kreis. Die Chorvereinigung „Europa cantat“ - Europa singt -,
in Bonn Zuhause und international erprobt, legt ein neues Projekt auf.
Das heißt „Sing me in“ und soll sinngemäß bedeuten, mit dem
Singen die Integration Integrationswilliger zu fördern, diese also
vom „Out“ ins „In“ zu transportieren.

„Singen kann zunächst mal jeder, denn jede hast eine naturgegebene
Stimme“, sagt dazu Sonja Greiner von ‚Europa cantat‘. Sie will
mit dem Projekt Schwellenängste abbauen, die Menschen zum Singen
bringen und so vor allem für junge Leute Selbstbewusstsein schaffen
und womöglich deren Lebenslust steigern.

Dazu gibt es diverse schriftliche Hilfsmittel, um es etwa Lehrern zu
ermöglichen, einen Chor inklusive Migranten auf die Beine zu stellen
und mögliche Chormitglieder anzusprechen. Drei Handbücher sind
insgesamt zu haben. Das erste beschäftigt sich damit, wie man es
anstellt, mit Gruppen junger Geflüchteter ans Singen zu kommen. Das
zweite Buch umfasst Tipps dafür, wie man junge Geflüchtete in
bereits bestehende Chor-Strukturen integriert. Und das dritte Buch
beinhaltet Hinweise darauf, wie man in einer Schule handeln kann. Ein
weiterer Band beschäftigt sich mit dem Repertoire.

„Dabei haben wir vor allem auf die Heimatländer der Geflüchteten
geschaut“, sagt Projektleiter Côme Ferrand Cooper. In der
angeschlossenen Datenbank gibt es jede Menge Titelvorschläge und zum
Teil die zum Singen erforderlichen Noten. Bei anderen Titeln ist der
Kontakt zum Verkaufsverlag integriert.

Das Projekt ist EU-gefördert. Die Handbücher wird es ab Sommer auf
Deutsch geben, entweder körperlich oder elektronisch. Die Infos dazu
sind zu haben unter www.singmein.eu.

„Gemeinsames Singen ist gut für die Sozialisation der jungen
Menschen“, erklärt der Projektleiter. „Junge Geflüchtete
profitieren vom gemeinsamen Singen im Hinblick auf ihre Integration in
die bestehende soziale Gemeinschaft, sie lernen die Sprache besser,
sie nehmen am kulturellen Austausch teil. Aber das Know how zur
richtigen Ansprache und Umsetzung solcher Ideen fehlen häufig. Da
helfen wir mit unseren Handbüchern.“

Europa Cantat wirbt für eigene Aktivitäten mit der durchaus
glaubwürdigen These, dass allein in Europa rund 37 Millionen
Chorsänger und -sängerinnen unterwegs sind. Vielleicht werden es
jetzt durch das Projekt „sing me in“ noch einige mehr.

- Harald Weller

Stellten das Projekt „sing me in“ in der EU-Vertretung Bonn vor (vlnr.): Chorsänger und Chorleiter mit Projektleiter Côme und Sonja Greiner (2. vr.) von Europa cantat. | Foto: we
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