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Goldener Löwe auf rotem Feld: Wie Bonn vor 50 Jahren sein ...

Das Bonner Stadtwappen hat eine lange Geschichte, die ins Jahr 1334 zurück reicht. Das aktuelle Wappen wurde vor 50 Jahren vom Stadtrat beschlossen. | Foto: Stadt Bonn
  • Das Bonner Stadtwappen hat eine lange Geschichte, die ins Jahr 1334 zurück reicht. Das aktuelle Wappen wurde vor 50 Jahren vom Stadtrat beschlossen.
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Bonn - (red) Vor 50 Jahren, am 4. März 1971, beschloss der Stadtrat ein
neues Wappen für die Stadt Bonn einzuführen. Hintergrund war die
kommunale Neugliederung 1969.

Das älteste Bonner Wappensiegel entstand zwischen 1334 und 1345 als
Schöffensiegel. Aufgrund der starken Verbindung zwischen Köln und
Bonn war bereits damals das kurkölnische Kreuz enthalten. Seit 1288
war Bonn ein bevorzugter Wohnsitz der Kölner Kurfürsten, ab 1597
wurde Bonn offiziell zur Residenzstadt. Der Löwe geht ursprünglich
auf ein Rechtsdenkmal zurück, ein steinernes Bildwerk, welches vom
Mittelalter bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit auf dem heutigen
Münsterplatz, dem früheren Versammlungsplatz der Bonner
Gerichtsgemeinde, stand.

Diese Skulptur stellt einen Löwen dar, der ein anderes Tier
niederdrückt. Nach mehrfachem Standortwechsel steht das
stadtgeschichtlich bedeutsame Löwenmonument heute im Alten Rathaus.
Da der Kopf des Löwen abgeschlagen ist, weiß man nicht, ob der Löwe
geradeausschauend oder herabschauend dargestellt wurde.

Die Farbgebung (Tingierung) blieb im oberen Teil des Wappens immer
gleich: ein schwarzes Kreuz auf silbernem (weißem) Feld. Auf dem
unteren Teil des Wappens waren im Laufe der Zeit verschiedene Farben
zu sehen. Während der 20-jährigen Herrschaft der Franzosen ist kein
eigenes Wappen der Stadt Bonn bezeugt, da die Franzosen nur ihre
eigenen Embleme (Adler, Jakobinermützen etc.) zuließen. Nachdem das
Rheinland auf dem Wiener Kongress Preußen zugesprochen wurde, durften
die Städte ab 1817 wieder ihre alten Stadtwappen annehmen. Allerdings
hatte die Stadt Bonn nur eine schwache Wappentradition, daher ist
nicht überliefert, ob die Stadt davon Gebrauch machte und welche
Tingierung als offiziell und richtig galt.

Über die Jahrzehnte hatte sich aber mittlerweile eine Tingierung
durchgesetzt: Roter Löwe auf blauem Feld. Jedoch verstieß man dabei
gegen die heraldische Farbregel (Heraldik ist die Wappenkunde), die
besagt, dass Metalle (gold, gelb, silber, weiß) und Farben sich immer
abwechseln sollen, was bei dem roten Löwen auf blauem Grund nicht der
Fall ist, hier stößt Farbe auf Farbe. Eine wichtige Quelle dafür
ist die im Ernst-Moritz-Arndt-Haus aufbewahrte Fahne, die Gottfried
Kinkel 1848 bei einer Demonstration schwenkte. Die Stadtfarben
rot-blau wurden im Verfassungsausschuss am 10. September 1924
beschlossen.

Auf Grund der ab 1934 neu aufblühenden Wappenkunst stand das Bonner
Wappen mit der heraldisch bedenklichen Tingierung zur Diskussion.
Nachdem man 1939 den heraldischen Grundsätzen entsprechend einen
goldenen Löwen auf blauem Feld angenommen hatte, beschloss die
Stadtvertretung am 21. Mai 1949, wieder zu der alten Tingierung
zurückzukehren. Der Regierungspräsident lehnte die von der
Stadtverwaltung beantragte Tingierung 1951 ab. Die Stadt Bonn kämpfte
jedoch für ihr Stadtwappen und bekam 1952 vom NRW-Innenministerium
die Erlaubnis. Die offizielle Blasonierung (Fachliche Beschreibung
eines Wappens in der Heraldik) lautete nun: Erhöht geteilt von Silber
und Blau, oben ein durchgehendes, geständertes Balkenkreuz, unten ein
schreitender roter Löwe.

Zwei Jahrzehnte später führte das Gesetz zur kommunalen
Neugliederung zwangsläufig zu einem neuen Wappen. Dies sollte die
neue Stadt als einen Zusammenschluss bisher selbstständiger
Gebietskörperschaften darstellen. Jedoch war es nicht möglich, ein
Wappen aus allen ehemaligen Stadtwappen zu kombinieren. Ein bestelltes
Gutachten der Verwaltung kam zum Entschluss, dass kein neues Wappen
erstellt werden soll, sondern an den alten Symbolen festgehalten
werden solle, weil der weitaus größere Teil der neuen Stadt zur
Kurköln gehörte und die Bedeutung des Bonner Löwen historisch
herausragend war. Bei der Tingierung kamen auf Grund der Farbregelung
nicht viele Möglichkeiten in Betracht. Nach vielen Diskussionen und
Besprechungen mit diversen Gutachtern, beschloss der Rat die
„rote“ Version: goldener Löwe auf rotem Feld. Die offizielle
Blasonierung lautet nun: Geteilt von Silber und Rot, oben ein
durchgehendes schwarzes Balkenkreuz, unten ein hersehender
schreitender goldener Löwe.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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