Trauer um Heribert Beissel
Gründer der „Wiener Klassik“-Konzerte verstorben
Bonn - (red) Der Dirigent Heribert Beissel ist am 11. Juni im Alter
von 88 Jahren verstorben. Die musikalische Karriere des gebürtigen
Rheinländers erstreckte sich über mehr als 60 Jahre. Die Positionen
des Chefdirigenten der Hamburger Symphoniker, des GMD des
Philharmonischen Staatsorchesters Halle oder des GMD der
Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt/Oder sind nur ein paar
der zahlreichen Stationen des „Maestro“, wie ihn seine Freunde
gerne nannten.
Durch seine Arbeit mit zahlreichen nationalen und internationalen
Orchestern, Tourneen im In- und Ausland sowie durch etliche Aufnahmen
ist er einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation gewesen.
Als künstlerischer Leiter der von ihm gegründeten Klassischen
Philharmonie Bonn hatte er bis zuletzt auf der Bühne gestanden. Über
70 Konzerte hätte er noch mit seinem Klangkörper gespielt, wenn die
Pandemie dies nicht verhindert hätte.
Heribert Beissel war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, das
ihm für seine Arbeit im Bereich der musikalischen Nachwuchsförderung
verliehen wurde. 1986 begründete er die Reihe „Wiener Klassik“ in
der Bonner Beethovenhalle und weitete sie mit regelmäßigen Konzerten
in zwölf der größten Säle in Deutschland aus. Das Orchester setzt
sich größtenteils aus Absolventen der Musikhochschulen zusammen,
denen somit der berufliche Einstieg als Orchestermusiker ermöglicht
wird.
Es war Beissels expliziter Wunsch, dass sein Lebenswerk fortgeführt
wird. Dabei soll die Nachwuchsförderung nun auch auf das
Dirigentenpult ausgeweitet werden. Unter einer fachkundigen
künstlerischen Leitung werden die jungen Nachwuchstalente im
Orchester in Zukunft von jungen Dirigenten angeleitet. So soll die
Klassische Philharmonie Bonn auch weiterhin als Orchesterakademie und
Sprungbrett seinen festen Platz in der deutschen Orchesterlandschaft
haben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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