ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung
Hilfe nach Schädel-Hirn-Trauma
Bonn - (we) Viel zu berichten hatte Helga Lüngen ihren Gästen beim
Neujahrsempfang der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung. Helga Lüngen ist
Geschäftsführerin der Hannelore-Kohl-Stiftung, die sich von Bonn aus
bundesweit um Menschen kümmert, die ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten
haben. Einer davon ist Robin: „Ich hatte 2003 einen Unfall mit dem
Rad. Da bin ich auf den Kopf gefallen“, erzählt der heute
33-Jährige. Noch heute leidet er nach endlos langer Reha-Zeit an den
Folgen: „Ich habe zum Beispiel Probleme mit dem Gleichgewicht. Und
ich hasse den Sommer. Das helle Licht kann ich nicht vertragen.“
Auch arbeiten kann er bis heute nicht. Bei der
ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung hat er nicht nur Hilfe, sondern auch ein
neues Zuhause gefunden: „Hier sind Menschen, die mich verstehen“,
freut er sich.
„270.000 Menschen erleiden bundesweit pro Jahr ein
Schädel-Hirn-Trauma. Hier leben 800.000 Leute, die sich nie richtig
davon erholt haben“. berichtet Helga Lüngen. Rund 2 Millionen Euro
investiert ihre Stiftung jährlich in Reha-Maßnahmen, in Fortbildung,
in Beratungsleistungen, in Forschung. Und in finanzielle
Unterstützung der Opfer sowie in Hilfen für Angehörige. Es ist
mühsam und langwierig, sich vollständig vom Trauma zu erholen. Die
neuen Geschäftsräume am Fontainengraben etwa dienen dazu, das
Beratungsangebot der Stiftung auszuweiten.
Mehr als 32,4 Millionen Euro aus Spendenmitteln konnten an
Spendenempfänger wie Kliniken, Institutionen und Reha-Einrichtungen
weiter gegeben werden. Seit einiger Zeit ist der Pop-Sänger Adel
Tawil Präsident der Stiftung. „Ich hatte nach meinem Unfall Glück,
bin heute wieder vollständig hergestellt“, sagt er unserer Zeitung.
„Die Zusammenarbeit mit Betroffenen und den Leuten von der Stiftung
macht Spaß. Wir lachen viel miteinander. Und ich bin gern Präsident
dieser Stiftung. Das ist eine lohnende Aufgabe.“
„Er war mit uns im Kochkurs, da lernt man, mit einer Hand zu
kochen“, lacht Helga Lüngen. Adel Tawil hat für seinen Besuch in
Bonn seine laufende Tournee unterbrochen. Zwischen zwei Auftritten am
Vorabend in München und am selben Abend in Trier fand er die Zeit,
bei der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung hereinzuschauen. Er hatte vor
Jahren einen Unfall, als er kopfüber in ein Schwimmbecken eintauchte
und auf dem Beckenboden aufschlug. Gebrochene Halswirbel waren das
Ergebnis.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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