Ein Jahr nach der Flut
Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt

Symbolfoto: Ein Gruß an die Helfenden auf einem Fenster in Ahrweiler. | Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
  • Symbolfoto: Ein Gruß an die Helfenden auf einem Fenster in Ahrweiler.
  • Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Region (red). Die Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 hat in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Menschenleben gefordert und immense Sachschäden verursacht. Auch viele Mitglieder der Universität Bonn waren dabei in Lebensgefahr geraten und hatten Wohnungen und Hausrat verloren. Die Hilfsbereitschaft und Solidarität in der Region und darüber hinaus war im Anschluss sehr groß. Mit der vom Rektor initiierten Kampagne „WIR helfen“ hat auch die Universität Spenden gesammelt und unbürokratisch geholfen. Nun erfolgte ein Rückblick zum Jahrestag der Flut.

Mit jedem Tag nach dem Starkregenereignis wurde klarer, dass auch viele Universitätsmitglieder unter den Betroffenen sind. Diesen schnell und unkompliziert zu helfen, war das Ziel der vom Rektorat unter der Leitung von Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch initiierten Maßnahmen. Gemeinsam mit Kanzler Holger Gottschalk berief er einen Krisenstab ein, um Hilfsmaßnahmen vorzubereiten.

Insgesamt 180 Universitätsangehörige – 79 Studierende und 101 Beschäftigte – waren betroffen. Viele hatten ihre Wohnung verloren, Hausrat und Infrastruktur waren zerstört. Auch Todesfälle im unmittelbaren Familienkreis gab es zu beklagen. Studierende berichteten, dass sie Prüfungen nicht ablegen können, finanzielle Unterstützung oder psychosoziale Hilfe benötigten. Ein Team aus Verwaltungskräften ging jeder Meldung nach, erfasste Bedarfe und organisierte Kontakte für weiterführende Hilfe.

Parallel dazu hatte die Universitätsleitung ein umfangreiches Hilfspaket geschnürt: Angeboten wurden Sonderurlaub und Darlehen in Form von Lohnvorauszahlung. Darüber hinaus mobilisierte das Rektorat weitere Hilfen: So konnten Gerätschaften wie Bautrockner und Hochdruckreiniger ausgeliehen werden, um Flutschäden zu beseitigen. Eine Notbetreuung für Kinder wurde ebenso organisiert wie Angebote von psychologischer Hilfe. Auch Wohnungen der Universität wurden als vorübergehende Notunterkünfte bereitgestellt. Eine Online-Hilfsbörse wurde eingerichtet, die Bedürftige und Hilfsbereite zusammenbringt. Viele Universitätsangehörige machten sich mit Gerätschaften auf den Weg ins Katastrophengebiet, um als Spontanhelfende beim Aufräumen mit anzupacken – bei Freunden, Verwandten, Mitarbeitenden. Auch sie erhielten großzügig Sonderurlaub.

Die Universität hatte außerdem auf Initiative des Rektors einen Spendenaufruf unter ihren Mitgliedern gestartet. Unter dem Motto „WIR helfen“ konnten Uni-Beschäftigte Spenden direkt vom Lohn abziehen lassen. Viele folgten dem Aufruf: Rund 60.000 Euro kamen zusammen, die als Soforthilfe an die betroffenen Uniangehörigen verteilt wurden. Inzwischen wurden alle Spenden unter den Betroffenen verteilt.

Rückblickend auf das vergangene Jahr zog Rektor Hoch nun Bilanz: „Die Katastrophe hat viele Menschen in so schrecklicher Weise betroffen – viele leiden bis heute unter den Folgen. Ich bin sehr bewegt von der Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt, den wir danach erleben durften. Wir danken allen sehr herzlich, die gespendet und die mit angepackt haben. Ihre Großzügigkeit und der hohe persönlichen Einsatz sind beeindruckend.“ Noch immer gebe es in den Flutgebieten viel zu tun. Die Universität stehe daher weiterhin solidarisch an der Seite aller Betroffenen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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