Bonner Theaternacht
Hineinschnuppern in Oper, Tanz, Kabaret, Varieté und mehr

Wo sonst, wenn nicht im Theater Bonn, hier im Opernhaus, stellen die Repräsentanten der einzelnen Häuser das Programm ihrer Nacht der Nächte vor. | Foto: we
  • Wo sonst, wenn nicht im Theater Bonn, hier im Opernhaus, stellen die Repräsentanten der einzelnen Häuser das Programm ihrer Nacht der Nächte vor.
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Bonn - (we) Wer in Ruhe ein Theaterstück in all seiner Dramatik und
Wertigkeit genießen will, um daraus eventuell tiefsinnigen Nutzen zu
ziehen oder seinen inneren Wertekanon aufzufrischen, für den ist die
Bonner Theaternacht nicht gemacht.

Für all die aber, die Lust auf neue Formate haben, Spaß am
Miteinander und Freude an der Vielfalt, für die ist die Nacht am 29.
Mai ein absolutes Muss. 80 Bonner Theater und freie Ensembles zeigen
in insgesamt 250 Einzelvorführungen auf 45 Bühnen Schauspiel, Oper,
Tanz, Cabaret, Comedy, Improvisation und Varieté. Und das gern auch
alles auf einmal. Gut getaktet sein muss derjenige, der alles erleben
will. Aber beginnen wir am besten von hinten:

Spät abends steigt in der Oper Bonn eine Theaterfete. Da findet man
all die, die man schon immer mal kennen lernen wollte. Da wird
geredet, da werden Rollen interpretiert, Stücke verrissen und
Freundschaften geschlossen. Getanzt werden darf auch. Für das, was
davor stattfindet, gilt Folgendes: Man braucht ein Starterticket. Das
gibt‘s für unterschiedliche Stücke. Mit dem Ticket besucht man der
Reihe nach auf festen Touren die Spielstätten, auf die man Lust hat.
Die Fahrten übernehmen die Stadtwerke Bonn. Überall bekommt man das,
was Schauspieldirektor Jens Groß als „anteasern“ bezeichnet. Also
Appetithäppchen, die die Stücke und die Häuser repräsentieren. Und
schon geht‘s weiter zur nächsten Spielstätte.

Das Starterticket kann man ab sofort kaufen. Es kostet im Moment noch
bis zum 20. Mai 19,50 Euro, ab 21. Mai dann 23,00 Euro. 3000 Karten
sind aufgelegt. Das ist nicht allzu viel.

Es ist kein Bildungsmarathon, sondern eher eine vergnügliche
Litera-“Tour“, die einen erwartet. Viele Häuser bieten Klassiker,
andere reine Improvisation. „Ich weiß selbst nicht, was wir
spielen, worum es geht und was dabei herauskommt“, sagt eine
Theaterchefin bei der Programm-Pressekonferenz. Na, das kann ja heiter
werden...

Die meisten Kulturschaffenden wissen aber schon, worum es geht:
Menschen für das Theater zu begeistern. Auch und gerade junge
Menschen. Die können sich darauf verlassen, dass sie nicht so aus dem
Theater herauskommen wie sie hineingegangen sind. Was das heißt?
Theater verändert An- und Einsichten, bringt zum Reflektieren und zum
Verinnerlichen. Oder, wie es Schirmherr und Schauspieler Roland
Silbernagl sagt, „man ist danach weniger blind, weniger taub. Ein
analoges Vergnügen.“ Rationaler ausgedrückt, kann man mit Bonns
Kultur- und Sportdezernentin Birgit Schneider-Bönninger sagen, dass
Theater „Diskurs ist“. Ja, sicher, wenn man den Spaß, die reine
Freude am Spiel dabei nicht vergisst.

Dazu, diesen Abend nachhaltig zu genießen, lädt die Creme de la
Creme der Bonner Theater ein. Angefangen vom Godesberger
Schauspielhaus als größtes über das Pantheon als mittlere Bühne
bis zur Pathologie als kleinstes Bonner Theater. Drama mal 80 also.
Ein Abend voller neuer Einsichten, ein zutiefst menschliches, weil
analoges Verständnis. Lassen Sie sich verführen von der Bonner
Theaternacht. 2019. Zur gründlichen Vorbereitung taugen das
Programmheft und das Netz: www.bonnertheaternacht.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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