Tag des offenen Denkmals
Hinter verschlossenen Türen

Der Amerikanische Club konnte erstmals seit Jahren wieder besucht werden, diesmal im Rahmen des Tags des offenen Denkmals.  | Foto: as
  • Der Amerikanische Club konnte erstmals seit Jahren wieder besucht werden, diesmal im Rahmen des Tags des offenen Denkmals.
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Bad Godesberg (as). Der bundesweite Tag des Offenen Denkmals, der immer am zweiten Sonntag im September stattfindet, war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg für die Veranstalter. In Bad Godesberg organisierte der Ortsausschuss Rüngsdorf wieder Führungen in den alten Kirchturm an der Rheinstraße/Ecke Basteistraße. Die Bürgerstiftung Rheinviertel öffnete das Tor zum Mausoleum von Carstanjen am Plittersdorfer Rheinufer. Rund 500 Besucher wollten den außergewöhnlichen Ort kennenlernen. Wer zum Sonntagsspaziergang unterwegs war, konnte sich bei hochsommerlichen Temperaturen am Stand der Eltern der Sonja-Kill-Inklusions-Kita der Bürgerstiftung Rheinviertel mit Kaffee, Wasser und Kuchen versorgen. Einführungen in die wechselvolle Geschichte des Kulturdenkmals mit anschließender Besichtigung der Rotunde standen zusätzlich auf dem Programm.

Eines der Highlights war die Möglichkeit, sich über den aktuellen Zustand und Planungen zum Amerikanischen Club-Gebäude zu informieren. Bis zur Schließung im Jahr 1999 war der America Club, auch als Ami-Club, vielen Bad Godesbergern noch bekannt, war er doch fast 50 Jahre lang Anlaufpunkt für protokollarische und informelle Anlässe.

Erbaut wurde das Gebäude 1951 als Bestandteil der HiCoG-Siedlung in Plittersdorf im Stil der „Prairie Houses“ des Mittleren Westens der USA. Mit seiner großzügigen Fläche von 2.000 Quadratmetern und seiner parkartigen Freifläche stand der Club für die amerikanische Lebensweise. Der ehemalige Leiter des Bonner Hauses der Geschichte, Professor Dr. Hermann Schäfer, gab den mehrere hundert Interessierten bei zwei Vorträgen Erläuterungen anhand historischer Fotos. Jennifer Dummbusch nutzte die Gelegenheit, für ihr Fotoprojekt über die amerikanische Siedlung endlich auch Fotos vom Inneren des Clubs zu erstellen. Graffiti-Künstler hatten die Wände des Gebäudes in den vergangenen Jahrzehnten bemalt und auffällig waren die vielen zerstörten Glasscheiben sowie beschädigten Wandflächen. Bernd Op´t Eynde vom Büro ulrich hartung gmbh berichtete von mehreren in den vergangenen zwei Jahren realisierten Demokratie- und Architektur-Workshops zur Vorbereitung für eine Neunutzung. Viele der am amerikanischen Club-Gebäude interessierten Besucher hatten schon lange darauf gewartet, mal wieder ins Gebäude zu gelangen und wollten natürlich auch wissen, was damit passiert. Montagstiftung-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Imhäuser erläuterte die derzeitige Planungen für den Gebäudekomplex. In drei Jahren soll es die Eröffnung des angedachten „Open Embassy for Democracy“ geben, sagte Karl-Heinz Imhäuser. Der ehemalige Amerikanische Club soll ein Zukunftsort für Demokratie und Künste werden. Die Montag Stiftungen gründeten dazu eine gemeinnützige Projektgesellschaft.

Besucher Jürgen Knees schwelgte in alten Erinnerungen aus seiner Schulzeit an der früheren Bonn American Highschool. Ein Ehemaligentreffen der früheren Schüler der amerikanischen Schule wird Knees nun nutzen, um vom 23. bis 25. Mai mit bislang schon weit mehr als 100 angemeldeten ehemaligen Mitschülern zusammenzukommen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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