Beethovenfest
Im „Mondschein“: Beethovenfest 2019 kommt mit silbrigem Glanz
Bonn - (we) Lyrisch und melodiös, eher zart als mit schmetternden
Fanfarenklängen und „silbrig glänzend“ kommt es daher, das
Beethovenfest 2019. Vom 6. bis zum 29. September wird, so die
künstlerische Leiterin Nike Wagner, „Atem geholt für das
Beethoven-Festjahr 2020“. „Mondschein“ so lautet das
verklärende Motto für das September-Ereignis. Dementsprechend
zauberhaft, teils melancholisch und geheimnisvoll, sind die
Programmschwerepunkte gesetzt. Einen Schwerpunkt wird auch der
Romantiker Robert Schumann setzen. Was nicht heißt, dass Beethoven zu
kurz kommt. Alter Klang wird in Beziehung gesetzt zu modernen
Akzenten. Musik und Tanz spielen eine Rolle. Das vollständige
Programm, was an 24 Spielstätten ablaufen wird, ist unter
www.beethovenfest.de nachzulesen.
Die vergleichsweise gewaltige Zahl an Spielstätten ist zum einen
natürlich der Not geschuldet, da die Beethovenhalle nicht parat
steht. Zum anderen dürfen sich die Hörer in der Fläche Bonns und
des Rhein-Sieg-Kreises darüber freuen, dass das Festival quasi zu
ihnen nach Hause kommt. Nichts Elitäres also, sondern die Kultur geht
dahin, wo sie entsteht: Bei den Bürgern.
Die Liste der Künstler und Interpreten ist lang und ausgesucht: Von
Pierre-Laurent Aimard über Louis Lortie am Klavier und die
Sopranistin Sarah Maria Sun bis zum Bariton Christian Gerharfer sowie
die Geigerin Carolin Widmann ist alles dabei, was auf der großen
Kulturbühne Rang und Namen hat. Es gibt den heute wieder so gefragten
„Original“-Klang etwa mit der Akademie für Alte Musik Berlin und
dem französischen Ensemble „Cercle de l‘Harmonie“ unter dem
Dirigenten Jérémy Rohrer. Kammermusikalisch wird das
Schumann-Quartett mit der Sopranistin Anna Lucia Richter und die
Flötistin Dorothee Oerlinger mit Sonatori de la Gioiosa Marca in Bonn
sein.
Das Beethoven-Orchester Bonn wird mehr als nur eine Stippvisite
abgeben. Dann gibt es wieder das Campus-Projekt, diesmal mit
Südafrika. Und die Schüler-Manager werden zum Beat laden. Mit selbst
gebauten Instrumenten wird hier vermittelt, dass der heutige
‚Originalklang‘ vom damaligen doch deutlich abweicht. Ach ja: Der
Tanz ist nicht zu vergessen. Der wird immer mehr zu einem Schwerpunkt
des Festivals.
Die Bonner, die am Freitagabend nicht zum Eröffnungskonzert im WCCB
zugegen sein wollen oder können, sei der Marktplatz wieder wärmstens
empfohlen. Dorthin wird live übertragen. Was manchmal auch bei miesem
Wetter geschieht, aber doch bei einzigartiger lebendiger und
volkstümlicher Atmosphäre. Beethoven für alle und jedermann ist da
regelmäßig angesagt.
27.000 Karten gibt es im Vorverkauf z.B. bei Bonnticket.
Online-Bestellungen sind ebenfalls möglich. 46 Veranstaltungen wird
es geben. Und auch wieder das Spektakel in Bonns Innenstadt, das am 7.
September erneut 1.000 junge Künstler auf sechs Bühnen zeigen wird.
Das ist ein weiterer Geheimtipp. Die jungen Leute sind hoch motiviert.
Vielleicht noch nicht perfekt, aber sehr hörenswert. Weil Klassik
auch Spaß machen kann. Ein abgegriffener Spruch, der hier mit Leben
gefüllt wird.
Das Budget des September-Festivals liegt bei 4,5 Millionen Euro. Vom
letzten Jahr sind keine Schulden übrig, wie Finanzchef Dettloff
Schwerdtfeger versichert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.