Künstlerehepaar Matthiesen
Im Porträt: Das Künstlerehepaar Lissy und Dirk Matthies ...

Intensive Strahlkraft: Die Lightpainting-Fotos von Lissy und Dirk Matthiesen sind wahre Hingucker. | Foto: Dirk und Lissy Matthiesen/Repro: FES
  • Intensive Strahlkraft: Die Lightpainting-Fotos von Lissy und Dirk Matthiesen sind wahre Hingucker.
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Bonn - (fes) Lensball, Lost Places oder Lightpainting – außergewöhnliche
Bilderwelten mit ganz besonderen Techniken kreiert das
Künstlerehepaar Lissy und Dirk Matthiesen aus Duisdorf. Mit einer
raffinierten Glaskugel, einem Lensball, lassen sie zum Beispiel
markante Gebäude auf dem Kopf stehen.Besondere Hingucker sind ihre
kraftvollen Lightpainting-Aufnahmen mit denen sie großartige
Farbeffekte zaubern, etwa in der Bonner Rheinaue oder am Rheinufer mit
Blick auf Beuel.

Ihre Fotografien aus Licht entstehen mit Hilfe von Lasertechnik,
LED-Leuchten, Taschenlampen oder Stahlwolle und selbstgebastelten
Tools wie dem „Sonnenfänger“, erläutert Dirk Matthiesen. Der
49-Jährige ist nicht nur Fotograf, sondern auch Fotodesigner, Dozent
an der Volkshochschule Bonn für Fotografie und Lightpainting sowie
Reiseleiter für Fotoreisen.

Auch seine Frau Lissy (37) gibt VHS-Foto-Kurse und arbeitet zudem im
Marketingbereich. Die kreative Leidenschaft verbindet die beiden seit
Jahren, auf zahlreichen Ausstellungen in der Region waren ihre Werke
zu sehen. Für ihre mit Licht gemalten Bilder sind sie immer auf der
Suche nach geeigneten Gebäuden, um diese entsprechend in Szene zu
setzen. Mal sind es Kirchen-Altarräume, ein anderes Mal Fabrikhallen.
Stimmungsvolle Fotografien entstehen oft auch in der Natur, natürlich
entlang des Rheins, in Wäldern, auf Wiesen oder Brücken, zu sehen
sind dann beispielsweise bunte, intensiv leuchtende „Orbs“, also
mit Licht gezeichnete Kugeln.

Der Entstehungsprozess sei meist durch „abstruse Bewegungen“
gekennzeichnet, beschreibt Lissy Matthiesen, erst bei den fertigen
Aufnahmen auf dem Kameradisplay sieht man dann die endgültigen Formen
und Farben.

Fasziniert sind die beiden auch von sogenannten „Lost Places“,
also verlassene Orte, wie leerstehende Fabrikhallen, Kulturstätten
oder Ruinen, die man entweder legal auf Anfrage betreten darf oder
schon mal mit Mut zum Risiko auf eigene Faust besucht. „Jeder
verlassene Ort erzählt seine eigene Geschichte“, beschreiben
Matthiesens und sprechen von einer „Reise ins Niemandsland.“ In
der Region gibt es kaum geeignete Objekte, die man besuchen und
fotografieren könne, schildert Dirk Matthiesen. Daher zieht es die
beiden oft nach Ostdeutschland, wo es viele dieser verlorenen,
geheimnisumwitternden Plätze gibt, etwa von den Russen
zurückgelassene Kasernen, eine ehemalige Lungenheilanstalt oder ein
altes Hallenbad. Immer im Gepäck nicht nur das passende Objektiv,
sondern auch eine Portion Nervenkitzel: „Oft ist es in den Gebäuden
dunkel und nass, man muss aufpassen, wo man hintritt, dann fängt man
die besonderen Stimmungen ein und erfährt etwas über die Geschichte
dieser Lost Places. Vor allem weiß man nie genau, was einen erwartet,
das macht den Reiz aus“, schildern die beiden. Dirk Matthiesens
größter Wunsch: Er möchte irgendwann einmal die Region rund um den
1986 zerstörten Reaktor in Tschernobyl in der Ukraine besuchen. Dann
aber nicht auf eigene Faust, sondern mit einer sicher geführten Tour.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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