Bäderzukunft in der Schwebe
Info-Veranstaltung zum Bonner Zentralbad
Bonn - Die Stadtverwaltung informierte die Bonner und Bonnerinnen im
Rahmen eines formalen rechtlichen Verfahrens der Bürgerinformation
über den Stand der Dinge in Sachen Zentralbad. Dazu ist zu sagen: Es
gibt den Beginn eines baurechtlichen Planungsverfahrens. Das aber ist
ganz am Anfang und benötigt, so es schnell geht, zwei Jahre, um zu
dem Beschluss zu gelangen, dass man einen Baubeginn festlegt.
Die Landschaftsarchitekten beschäftigen sich mit
Umweltverträglichkeitsgutachten und ähnlichen vorbereitenden
Arbeiten. Und die Stadtwerke kümmern sich nicht um etwaige
Diskussionen um das Pro und Contra: Das ist völlig legitim. Hat der
Stadtrat ihnen doch den verbindlichen Planungsauftrag für ein neues
Zentralbad erteilt. Gleichwohl war die gedachte Informations- doch
eher eine Diskussionsveranstaltung. Bereits vor dem Tagungsraum im
Münster-Carré standen die Befürworter von Kurfürstenbad und
Frankenbad "nass". Das ist die Fraktion, die neben dem Kurfürstenbad
auch den Schwimmbetrieb im Frankenbad erhalten möchte.
Neue Argumente wurden nicht vorgebracht. Zusammenfassend ist die
Pro-Kurfürstenbad-Fraktion der Meinung, es gehöre zur
Daseinsvorsorge der öffentlichen Hand, den Bürgern und Bürgerinnen
einen auskömmlichen Schwimmbetrieb in allen Stadtteilen und mit
günstigen Wegezeiten zu gewährleisten. Diesem Argument ist eine
Vielzahl von Einzelbedenken untergeordnet. So hört man immer wieder
die Kostenfrage. Die allerdings kann und will momentan niemand
beantworten. Eben weil es noch gar kein Konzept gibt, wie denn das
angedachte neue Bad aussehen soll und was es leisten soll.
Im Moment läuft der Architektenwettbewerb. Nach dessen Abschluss im
April wird man hier weiter sehen. Das Ordnungsamt schritt derweil ein,
weil die friedlichen Protestler ihre Kritik offensichtlich nicht der
Ordnung gemäß angemeldet hätten. Damit hatten diese alle Sympathien
auf ihrer Seite...
Auch bei den Pro-Schwimmbad-Leuten gab es Bekanntes zu hören:
Stadtsportbund-Chef Michael Scharf sieht mit seiner Organisation das
gesamte Bäderkonzept Bonns zum Stillstand gekommen, falls jetzt nicht
endlich gehandelt werde. In diesem Fall wären auch die Sanierung des
Hardtberg- und die der Beueler Bütt gefährdet. Und ein neues Bad sei
in unerreichbare Ferne gerückt.
"Macht endlich was", so könnte die Überschrift über der Position
von Stadtsportbund und Schwimmverband lauten. Die baurechtliche
Planung für das neue Bad, bislang ein zartes Pflänzchen in den
Amtsstuben der Stadtverwaltung, geht indes weiter. Bis: Ja, bis zu
einem rechtlich verbindlichen Plan. Oder bis zum anstehenden
Bürgerentscheid, der aussagt, dass das Kurfürstenbad weiter bestehen
soll.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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