Bonner Töpfermarkt
Keramikerinnung NRW hatte zum zweitägigen Markt eingeladen
Bonn - (who) Das war ein Wochenende, das es in sich hatte, denn Petrus hatte
den Himmel ganz weit geöffnet, um reichlich Sonnenstrahlen vom Himmel
zu schicken. Doch was des einen Freud ist des anderen Leid. Sonst
immer sehr gut besucht, hatte man beim diesjährigen Töpfermarkt, der
bereits zum 23. Mal stattfand, reichlich Gelegenheit, mit den
Ausstellern zu sprechen.
Viele Bonner, die sonst den Töpfermarkt bevölkern und zwischen den
Pavillons schlendern, hatte es wegen der Temperaturen jenseits der
30-Grad-Marke in die Freibänder aber auf jeden Fall in den Schatten
gezogen. „Es ist gestern und heute einfach viel zu heiß. Fast kann
man die Scherben ohne Ofen brennen“, meinte dann auch ein Aussteller
scherzhaft.
Denn die 69 Händler, die sonst mit ihren Händen arbeiten und ein
gutes Gefühl für Formen, Proportionen und Freude daran haben, Dinge
zu gestalten, hatten ein großes Spektrum ihrer Leistungsfähigkeit
aufgebaut. Darunter eine Vielfalt an Unikaten an Geschirren,
origineller Gartenkeramik, Wohnaccessoires und künstlerischer
Plastiken. Wir brauchen die Möglichkeit, auszustellen, mit den Kunden
ins Gespräch zu kommen und natürlich zu verkaufen, hieß es von
Händlerseite, denn die Menschen lieben handgemachte Waren und
schätzen die Nähe zu den Produzenten.
Und von den individuellen Unikaten gab es reichlich, so dass sich ein
Gang über den Münsterplatz lohnte. Angefangen von den Skulpturen
z.B. vom Rauchzeichenkeramik-Atelierhaus „Chaco“ von Stephanie Ahn
aus Bielefeld. Imposant waren die Skulpturen mit den rostigen
Eisenplatten, bei dem sich das Künstlerpaar Stephanie Ahn und Olaf
Hülsmann vom Chaco-Canyon mit seinen Felsmalereien inspirieren ließ.
Durch das Ausbrennen mit dem Schneidbrenner entstehen so anmutende
Silhouetten, Figuren, Ornamente und freie Objekte für Haus, Hof und
Garten.
Anmutendes gerade für den Tisch gab es z.B. bei Tessa Lekebusch von
der Töpferei Brodesser aus Nümbrecht. Neben schicken Haushaltsdingen
wie z.B. dem Apfelbräter, Tassen, dem Eintrenner und
Vorratsbehältern gab es, passend zum heißen Wetter, die Bergische
Butterdose, bei der die Butter wochenlang frisch und vor allem
streichfähig bleibt.
Darüber hinaus konnte man z.B. erfahren, dass sich aufgrund der
reichlichen Tonvorkommen von der Ahr bis an den Kottenforst im
Landkreis Bonn vor etwa zwei Jahrhunderten viele Töpfer
niederließen. So waren u.a. bis Ende des 19. Jahrhunderts mehrere
kleinere Töpferfabriken in Bonn ansässig, wovon zum Beispiel die
Wessel‘sche Porzellanfabrik in Poppelsdorf oder die Rhenania
Porzellanfabrik in Duisdorf zeugten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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