Beethovenhalle
Konzert auf der Baustelle

Unter Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan gaben 60 Mitglieder des Beethoven Orchesters Bonn ein Baustellenkonzert im Großen Saal der Beethovenhalle.  | Foto: Sascha Engst/Bundesstadt Bonn
  • Unter Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan gaben 60 Mitglieder des Beethoven Orchesters Bonn ein Baustellenkonzert im Großen Saal der Beethovenhalle.
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Bonn (red). Beethovens Fünfte statt kreischender Kreissäge. Wagners Meistersinger-Ouvertüre statt des vibrierenden Presslufthammers. Strauss‘ Unter Donner und Blitz statt dröhnender Bohrmaschine. In der Bonner Beethovenhalle erklang zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder von einem groß besetzten Orchester sinfonische Musik.

Für eine gute halbe Stunde ruhten die Arbeiten für die denkmalgerechte Instandsetzung und Sanierung der Beethovenhalle. Generalmusikdirektor (GMD) Dirk Kaftan und rund 60 Mitglieder des Beethoven Orchester Bonn (BOB) gaben im Großen Saal der Beethovenhalle ein Baustellenkonzert mit Werken von Ludwig van Beethoven, Richard Wagner und Johann Strauss (Sohn). Sowohl die Projektbeteiligten als auch die Musiker gewannen einen ersten Eindruck von der „neuen“ Akustik der Halle.

„Das Beethoven Orchester ist mit einer großen Mannschaft zum ersten Mal nach Beginn der Bauarbeiten wieder an seiner alten Wirkungsstätte im Einsatz“, freute sich Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner bei ihrer Begrüßung. Ihren Dank an das BOB verband sie mit einem ebenso herzlichen Dank an alle Projektbeteiligten und Bauarbeiter für ihren Einsatz auf der Baustelle. „Dieses kurze Konzert ist ein wichtiges Zeichen: Wir sind weiter im Zeitplan - und die Beethovenhalle wird ab dem 16. Dezember 2025 wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen“, betonte Katja Dörner.

„Acht Jahre auf Wanderschaft haben das Orchester und ich genutzt, um neue Orte zu entdecken und damit viele neue Freunde und Partner in Bonn und der Region hinzugewonnen. Mit riesiger Vorfreude planen wir nun mit unserem auf Rekordniveau gewachsenen Publikum in die neue alte Heimat zurückzukehren, und diese mit Emotion und Klang zu füllen. Das neue Studio bietet dem Beethoven Orchester perfekte Voraussetzungen und künstlerische Perspektiven. Wir freuen uns darauf und sehen es als unsere Aufgabe, die Halle wieder positiv ‚aufzuladen‘“, sagte GMD Dirk Kaftan.

Der Große Saal ist nahezu fertig

Die Kulisse passte auch bereits. Der Saal ist bis auf wenige Kleinigkeiten fertiggestellt: Die historische Saalverkleidung aus japanischem Sen-Holz schmückt wieder umlaufend die Wände, das fertige neue Parkett aus Räuchereiche liegt gut geschützt unter Abdeckplatten. Auf dem Rang leuchten bereits die Stufenleuchten und das Gesamtbild wird abgerundet durch die restaurierte Rabitzdecke in zartem Gelb, in der die Deckenbeleuchtung, welche auf energiesparende LED-Leuchten umgerüstet wurde, auf das Konzert festlich herabscheint.

Anfang August 2024 wurde im Konzertsaal die Phase der Inbetriebnahme des Gebäudes gestartet. Seitdem läuft bereits die Lüftungsanlage, die seitdem den Raum mit Frischluft versorgt. Auch der Weg vom Haupteingang bis zum Saal zeigt sich schon so wie ihn die Besucherinnen und Besucher ab Dezember 2025 betreten werden. Noch ist der Boden zwar mit Holzfaserplatten belegt – diese dienen jedoch nur noch dem Schutz der bereits fertiggestellten Bodenbeläge, bestehend aus Betonwerkstein in der Kassenhalle, Terrazzofliesen in der Garderobe und Robinienholz-Parkett im Großen Foyer.

Die Decken sind bereits in ihren historischen Farbtönen wiederhergestellt – vom tiefen Blau der Kassenhalle, über Hellgrau in der Garderobe bis zu der beigen Decke des Foyers. An letzterer hängen, aktuell in blauen Säcken geschützt und noch aufgerollt, die charakteristischen Pendelleuchten vor der großen gläsernen Außenfassade. Da dieser Bereich nun frei von staubfreien Arbeiten ist, wurde auch das große Wandbild des Künstlers Joseph Fassbender Ende September wieder von seiner Schutzeinhausung befreit, die es während der Bauzeit gegen Ungemach schützte.

Noch fehlen die Saaltüren aus Makassar-Ebenholz mit ihren Bronzestoßgriffen. Diese werden Ende des Jahres frisch restauriert und akustisch ertüchtigt zurückkehren, wenn die Restaurierung an dem 26 Meter langen Wandbild, in dem die Saalzugänge positioniert sind, abgeschlossen sind.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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