Wilde Zockerei
Lasst uns einfach spielen!

Komm, spiel mit rufen die Mitglieder der "Wilden Zockerei im "Voyager". | Foto: we
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  • Komm, spiel mit rufen die Mitglieder der "Wilden Zockerei im "Voyager".
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Bonn - Chantal ist neu in Bonn. „Ich suche was für die Freizeit. Etwas,
bei dem ich denken kann. Und zugleich Leute kennen lerne, Spaß habe
und entspanne. Ja, da hab´ ich halt einfach gegoogelt.“

Chantal kommt aus einer spielefreudigen Familie. Sie hat mit der
„Wilden Zockerei“ eine neue Familie gefunden. Die ist genauso
verrückt nach Gesellschaftsspielen am Spielbrett wie sie. Ob
Carcassonne, Isle of Skye, Die Legenden von Andor oder - neu und ganz
heiß: „Azul“, die Spieleleidenschaft ist durchaus ein
Gegenentwurf zum einsamen Spiel gegen Algorithmen auf Computern.
„Da, wo es darum geht, Leute umzuballern“, meinen die Spieler des
Vereins „Wilde Zockerei“, die sich jeden 2. und 4. Donnerstag im
Monat in Bonns Spielepub „Voyager“ treffen. Dort haben sie mehr
als 600 Spiele zur Auswahl. Brettspiele wohlgemerkt. Da geht es darum,
ganz analog per eigenem Hirn zu überlegen, wie man gewinnt.
Strategien zu entwickeln. „Sicher auch darum, den Gegner zu besiegen
und ihm Punkte abzunehmen“, meint ein Spieler. „Aber im
Wesentlichen ist einfach das Spielen der Sinn des Ganzen.“

Patrick Schmidt gehört zu den Gründern des Vereins „Wilde
Zockerei“, der 2014 entstand und in der Vereinswelt der Bonner
Spieleszene immer noch recht allein da steht. „Wir haben heute rund
60 Mitglieder“, sagt er. „Das hat sich enorm weiter entwickelt.“
Die Spielgemeinschaft kommt regelmäßig zusammen, um zu Feierabend
„abzutauchen“, wie sie es ausdrücken. Abzutauchen vom beruflichen
Alltag vor ihren Computerbildschirmen in die menschengerechte Welt des
analogen Spiels. „Homo ludens“ hat mal ein kluger Kopf den
„spielenden Menschen“ genannt. Und damit gemeint, dass man mittels
Spielen seine Persönlichkeit entwickeln kann. „Ich habe hier die
Gesellschaft anderer, Unterhaltung und kann dazu noch mein Gehirn
fordern“, sagt Michael Landsberg.

Auch privat habe er eine Menge davon. Spielen sei regelrecht
familienfördernd. „Meine Frau spielt auch., Das ist besonders an
Wochenenden interessant. Die Töchter kommen oft dazu und spielen
einfach mit.“ Es geht bei den Spielen um Unterschiedliches. Mal wird
eine Siedlung gebaut. Bei „Azul“ soll der Spieler Kacheln an eine
Wand bringen. Dafür erhält er Punkte. Erfunden haben soll das Spiel
ein portugiesischer König, der die wundervollen Verzierungen in der
maurisch geprägten spanischen Alhambra gesehen hatte.

Das Wort „Abtauchen in eine andere Welt“ trifft es übrigens recht
genau. Sobald der Spielplan auf dem Tisch liegt, gibt es keine
Störungen mehr. Und das zuvor bestellte Essen wird kalt. Wem das
alles Spaß zu machen verspricht, der ist am 17. und 18. März im
Nachbarschaftszentrum Brüser Berg willkommen. Unter dem Motto „Bonn
spielt“ werden da jeden Tag bis zu 200 Spieler erwartet, die ihrer
Leidenschaft frönen.

Gemeinschaft erleben mit meist bis zu 4 Spielern, Spannung auf- und
abbauen, auch im Ligabetrieb um Deutsche Meisterschaften spielen,
Ranglistenturniere wahrnehmen, all das ist möglich. Bei „Bonn
spielt“ sind selbstredend auch Anfänger willkommen. Die bekommen in
aller Ruhe erklärt, wie einzelne Spiele funktionieren, bis sie selbst
spielen können. Die Spieletage laufen am 17. März von 10 Uhr bis 22
Uhr und am 18. März von 10 Uhr bis 18 Uhr. Gegen einen - geringen -
Teilnahmebeitrag ist man dabei. Es gibt auch Tageskarten. Ansonsten
kann man wie Chantal einfach dazukommen. Donnerstags ab 19 Uhr im
Voyager. Und Mitspielen.

Mehr Infos
auf https://bonn-spielt.com

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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