Modell der Godesburg
Lebendiges Bild vom Burgleben

Gabriele Uelsberg und Volker Schramm enthüllen das Modell der Godesburg.Foto: Harald Weller
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Bonn - Ein detailgetreues Modell der Godesburg bereichert den Fundus des
LVR-Museums in der Colmantstraße. Die Sparkasse Köln/Bonn hat die
Hälfte der Kosten für das aufwändig rekonstruierte Bauwerk, das
sind 25.000 Euro, übernommen. Das Geld stammt aus einer Lotterie der
Sparkasse, wie Sparkassenvorstand Volker Schramm erläuterte. Die
Bonner Lotterieteilnehmer haben mit ihren Losgeldern indirekt das
Modell für ihr Bonner Museum bezahlt.

Museums-Chefin Gabriele Uelsberg begrüßte den neuen Schatz der
Sammlung. Die Burg wird als Botschafter des Rheinlands auf Tournee
beispielsweise nach Den Haag gehen und ab 13. September 2018 in Bonn
Bestandteil einer Sonderausstellung sein, bevor sie in die
Dauerausstellung zum Thema „Leben im Mittelalter“ eingeht.

2 Monate lang haben die Experten an der Burg gebaut. Liebevoll sind
die Details herausgearbeitet. So ist ein Häftling zu sehen, der das
Angstloch bedeckt. Das Angstloch war der Zugang zum Gefängnis, das
man erreichte, wenn man per Seil zum Verlies herabgelassen wurde. Zu
sehen sind auch die Wappen auf den Satteltaschen der Reiter. Sowie der
Mäusejäger mit seiner Katze. Der übrigens verdiente nur ein Zehntel
der Summe eines Turmwächters. Im, Jahre 1386 erhielten die
Turmwächter Fellmützen zum Schutz gegen die grimmige Winterkälte
auf dem Burgturm. Das weiß man so genau, weil die Quellen
vergleichsweise erstklassig sind. LVR-Mitarbeiterin Elke Nieveller
zeichnete bei der feierlichen Enthüllung des Burg-Modells im
LVR-Museum ein lebendiges Bild vom Dasein in einer Burg.
Wissenschaftlich genau und trotzdem bunt.

Bis zu 250 Gäste bewirtete der Hausherr, der Erzbischof von Köln, in
seiner Burg. 1210 gebaut, ist das Original 1583 zerstört worden. Das
Modell zeigt die Burg am Ende des 14. Jahrhunderts als eine aus Stein
erbaute landesherrliche Höhenburg. Obwohl es sich nicht um ein
Mitmach-Modell handelt, kann man sich dennoch lebhaft vorstellen, wie
es in der Godesburg einst zugegangen sein mag.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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