Arbeitskreis Opferschutz
Luisa ist hier - und hilft!

Plakate wie diese hängen in den Gastronomiebetrieben aus, die wissen, ob Luisa da ist. Vlnr. Irmgard Küsters, Conny Schulte, Ashok Sridharan, Katja Schülke. | Foto: we
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Bonn - Wer sich beim Ausgehen blöd angemacht fühlt, ob Frau, Mann oder
Gruppe, kann sich ab sofort in zunächst zwei Bonner Lokalen mit der
Frage „Ist Luisa hier?“ an das Service-Personal wenden und so um
Hilfe bitten.

Das ‚Bla‘ in der Altstadt und das ‚Meyer‘s‘ in Poppelsdorf
sind die zwei Pionier-Gaststätten, die Luisa an Bord haben. Warum
heißt die Hilfe ‚Luisa‘? Weil dieser Name besonders deutlich
auszusprechen ist. Der Namenscode ‚Luisa‘ soll auch Menschen
ermöglichen, diskret um Hilfe zu bitten, die sich ansonsten nicht
trauen, sich etwa gegen blöde Sprüche offensiv zu wehren. Was kann
das Service-Personal tun, wie sieht die konkrete Hilfe aus? „Na, man
kann etwa ein Taxi rufen, eine Wertung des Geschehens erfolgt
nicht,“ meinen die Bonner Initiatorinnen der Kampagne.

Das ist der Arbeitskreis Opferschutz, der Luisa aus Münster adaptiert
hat, wo dieses Projekt schon lange mit Erfolg läuft. In Bonn hofft
der Arbeitskreis in Person von Katja Schülke, der stellvetretenden
Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bonn, auf jede Menge
Gastronomiebetriebe, die bei Luisa mitmachen. Offenbar sind viel mehr
Frauen von Belästigungen in Gastronomiebetrieben betroffen als
Männer oder Gruppen. Deshalb ist mit Conny Schulte auch die Bonner
Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt bei den
Projekt-Protagonistinnen. Sie propagiert den präventiven,
niederschwelligen Charakter von Luisa. Man dürfe die sexualisierte
Gewalt nicht verheimlichen, sondern müsse laut mitteilen, wenn einem
so etwas widerfahre. Dass sexuelle Belästigungen wie etwa Grapschen
ein Straftatbestand sind und nicht etwa ein Kavaliersdelikt, sollte
sich mittlerweile herumgesprochen haben.

Irmgards Küsters, Opferschutzbeauftragte der Bonner Polizei, zitiert
die Statistik mit 419 einschlägigen Straftaten in Bonn für 2017.
„Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein“, weiß sie aus
Erfahrung. OB Ashok Sridharan begrüßte die Initiative, die im
Zusammenhang mit dem ebenfalls in Bonn beheimateten Vorhaben „Nein
heißt Nein“ helfen soll, der Täter solcher Anmache oder
Schlimmerem habhaft zu werden.

Sollten weitere Gastronomen Interesse haben, bei Luisa mitzumachen,
rufen sie bitte Katja Schülke unter der 0228 77 39 00 an. Conny
Schulte ist erreichbar in Bonn unter 63 55 24.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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