Green Juice feiert 2017 Jubiläum
Madsen und Royal Republic Headliner beim 10. Festival
Bonn-Beuel - (red). Das Green Juice Festival macht sein erstes Jahrzehnt
voll – zehn Jahre gute Musik, zehn Jahre nachhaltige Förderung
regionaler Musikkultur, zehn Jahre Festival mitten im Wohngebiet. Doch
anstatt in Erinnerungen zu schwelgen, planen die Organisatoren lieber
eine Geburtstagsparty, die ihren Namen verdient: „Zum Zehnjährigen
legen wir nochmal eine Schippe drauf!“, kündigte Julian Reininger,
einer der Geschäftsführer, schon zum Abschluss der vergangenen
Festival-Ausgabe auf der Bühne an. Gesagt, getan! Das Line Up der
Jubiläumsausgabe hat es in sich: Mit ROYAL REPUBLIC steht am Freitag
eine internationale Größe des Indie-Rocks auf der Bühne des
Festivals. Für den Samstag konnte mit MADSEN eine der bekanntesten
deutschen Indie-Bands gewonnen werden. Und auch die 3-Akkord-Sparte
kommt beim Green Juice Festival traditionell nie zu kurz – ADAM
ANGST und ITCHY POOPZKID peitschen das Publikum als Co-Headliner durch
die Facetten des deutschen Punkrocks.
Um diesem Green Juice-typischen Genre-Clash genügend Raum zu geben,
findet das Open Air-Festival am 18. und 19. August 2017 erstmals
zweitägig statt. Insgesamt werden auf der Hauptbühne des Festivals
13 Bands spielen, hinzu kommt eine zweite Bühne mit elektronischer
Musik und Vorab-Konzerte mit regionalen Newcomern. Kombi-Tickets für
beide Festivaltage kosten 25 Euro zzgl. Gebühren, der Vorverkauf
startet am 6. Dezember um 17 Uhr.
„In diesem Jahr können wir einige große Namen ins Programm nehmen,
die wir teilweise schon seit dem ersten Festival auf dem Zettel
haben“, so Mit-Geschäftsführer Felix Weyrather. Und MADSEN standen
nicht von ungefähr auf diesem Zettel ganz weit oben. Die 2004 im
Wendland gegründete Band tänzelt scheinbar mühelos durch ihr
Repertoire zwischen stürmischem Indie-Rock und feinfühligen Balladen
– und kontrastiert sie auch mal mit wuchtigen Gitarren-Sounds, die
die Boxentürme zum Zittern bringen. MADSEN vereinen die
Eingängigkeit von Indie-Pop mit den mitreißenden Live-Qualitäten
einer Punkrock-Band – was nicht zuletzt am Stimmrepertoire des
Sängers Sebastian Madsen hörbar ist, das von einfühlsamen Gesang
bis inbrünstigem Schrei reicht.
Apropos Inbrunst: Selbige scheinen ROYAL REPUBLIC seit Beginn ihrer
Karriere für sich gepachtet zu haben. Schneller Indie-Rock trifft
hier auf Rock’n’Roll-Attitüde und einen Schuss cowboyhaften
Freiheitsdrang. Das Quartett aus Malmö überzeugt damit seit ihrem
2009 erschienen Debüt-Album Indie-Rock-Fans auf der ganzen Welt. Mit
ebenso viel Selbstironie wie Pomade in der Frisur wirbeln die vier
Musiker durch ihre Live-Shows, bis der Schweiß des Publikums in
Strömen von der Decke tropft. An dieser Stelle ist es wohl doppelt
gut, dass das Green Juice Festival nach wie vor in einem beschaulichen
Park unter freiem Himmel zuhause ist.
Mindestens das gleiche Niveau an schnellen Akkordfolgen und
durchgeprügeltem Schlagzeug ziehen ADAM ANGST durch, legen dabei
jedoch konsequent den Finger in die fiesen Schürfwunden der
Gesellschaft. Die Formation um ex-Frau Potz-Sänger Felix Schönfuss
hat sich erst 2014 zusammengefunden, zog jedoch mit Songs wie
„Professoren“, einer Anti-Hymne auf das erstarkte politische
Gewicht des Currywurst-und-
Dosenbier-Establishments, schnell die Aufmerksamkeit der
deutschsprachigen Punkrockszene auf sich.
Mit ITCHY POOPZKID kehren schließlich alte Bekannte auf die Green
Juice-Bühne zurück: 2014 waren sie Headliner des Festivals.
Eingängiger Punkrock, mit klarem Statement, aber ohne ständig
erhobenem Moral-Zeigefinger ist das Markenzeichen des Trios aus
Schwaben. Doch bei allen Jubiläums-Höhenflügen bewahrt sich das
Green Juice Festival seinen entspannten Charakter: Fernab von
überfüllten Massenfestivals findet das Festival seit 2008 in einem
kleinen Park mitten im Wohngebiet statt. „Als wir vor knapp 10
Jahren angefangen haben, wollten wir einfach mal ein Konzert
hinterm Haus unserer Eltern spielen“, so Mit Geschäftsführer Simon
Reininger. Jahr für Jahr kamen mehr Besucher, aus den 200 Nachbarn,
die zur Premiere kamen, wurden 7.500 Besucher, die aus ganz
Deutschland anreisen. „Für uns gilt aber immer noch: Wir wollen
kein durchkommerzialisiertes Riesen-Event, sondern in unserer
Heimatstadt mehr Raum für Musik schaffen – für alle. Deshalb
kalkulieren wir die
Eintrittspreise so knapp wie nur irgend möglich und reservieren Slots
im Line Up für regionale Newcomer.“
Schon seit Beginn stellt das junge Veranstalter-Team von Forisk
Entertainment das Green Juice Festival in Eigenregie auf die Beine.
Was als kleines Konzert befreundeter Bands begann, ist mittlerweile
zum
Impulsgeber der jungen Musikkultur im Rheinland geworden. Tatkräftige
Unterstützung bieten zahlreiche Sponsoren, die Bundesstadt Bonn, die
Nachbarschaft und die 200-köpfige Crew freiwilliger Helfer.
Mehr Infos auf www.green-juice.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.