Besondere Ehrung

Mäuseorden für Armin Laschet und Stephan Eisel

Bonn - Wer den Mäuseorden haben will, der muss besonders kreativ und pfiffig
sein. Und darf sich selbst nicht allzu ernst nehmen. Vor rund 200
Gästen aus Kultur, Politik und Verwaltung nahmen im Endenicher Haus
der Springmaus NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Stephan Eisel,
der hierzulande vor allem als erster Bürger für Beethoven bekannt
ist, die jährlich verliehene Auszeichnung entgegen.

Armin Laschet lobte in seine Dankesrede vor allem Bonn, weniger den
Orden. Er versicherte, dass er alles dafür tun werde, Bonn als
Mit-Regierungssitz zu erhalten. Zugleich forderte er ein soziales, ein
sachlich orientiertes und auf persönlichem Respekt fußendes
Miteinander in der Gesellschaft ein. Dass dem nicht immer so ist,
hatte zuvor Laschet-Laudator Bernd Stelter in seiner sehr pointierten
Rede, die auf alberne Gags verzichtete, beklagt. Die „Hater“ im
sozialen Umfeld gewännen mehr und mehr an Einfluss. Das sei
schädlich. Im Übrigen sei er sich, so der Ministerpräsident,
angesichts der Vorgängerliste der Ordensträger nicht sicher, ob er
als Kabarettist oder als Politiker ausgewählt worden sei.

Dann folgte ein Bönnsch-Kurs. Annette Schwolen-Flümann,
Ex-Bezirksbürgermeisterin aus Bad Godesberg, hielt die Lobesrede auf
Stephan Eisel auf Platt. Stephan Eisel hat bereits oft bewiesen, dass
er Humor besitzt und gleichermaßen respekt- wie achtungsvoll auch mit
Andersdenkenden umzugehen versteht.

Der Mäuseorden wird gemeinsam vom Euro-Theater Central, vom
Festausschuss Bonner Karneval und vom Haus der Springmaus verliehen.
Gegründet hat ihn einst das Euro Theater Central, das wie bekannt
einst im Mauspfad in Bonns Innenstadt Zuhause war. Die Jury, die die
neuen Ordensträger auswählte, bestand aus Jürgen Bester, Gisela
Pflugradt-Marteau, Andreas Etienne und Marlies Stockhorst. Der Orden
ist für diejenigen bestimmt, die sich selbst nicht für den
Mittelpunkt der Welt halten und für die Humor ein wichtiges Kulturgut
darstellt.

- Harald Weller