Abschlussbericht Biodiversität
Mehr Forschung ist notwendig

Ein schönes Stück Arbeit: Der Endbericht „Natur der Region Bonn/Rhein-Sieg“. Prof. Maximilian Weigend (rechts) übergibt ihn an vlnr. Prof. Michael Hoch, Bettina Hedden-Dunkhorst vom Bundesamt für Naturschutz, Notburga Kunert, die stellvertretende Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises, Hartmut Ihne und Reinhard Limbach. | Foto: we
  • Ein schönes Stück Arbeit: Der Endbericht „Natur der Region Bonn/Rhein-Sieg“. Prof. Maximilian Weigend (rechts) übergibt ihn an vlnr. Prof. Michael Hoch, Bettina Hedden-Dunkhorst vom Bundesamt für Naturschutz, Notburga Kunert, die stellvertretende Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises, Hartmut Ihne und Reinhard Limbach.
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Bonn - Über mehrere Jahre hinweg hat das Biodiversitätsnetzwerk Bonn Daten
gesammelt. Daten, die Schlussfolgerungen auf einen wirksamen Schutz
von Pflanzen und Tierarten in Bonn und der Region zulassen. Dabei
konnten 2.000 Pflanzen- und mehr als 5.000 hier heimische Tierarten
festgestellt werden. Dagegen sind in den letzten 100 Jahren mehr als
11 Prozent aller damals heimischen Arten mittlerweile ausgestorben.

Den 160 Seiten starken wissenschaftlichen Bericht mit den Ergebnissen
der Datenerhebung übergab Prof. Maximilian Weigend den
Entscheidungsträgern aus Wissenschaft und Politik. Die müssen jetzt
darüber befinden, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen gezogen
werden.

Zugleich werden die Ergebnisse des Berichts an den
Nachhaltigkeitszielen der UN gespiegelt. Dabei wird deutlich, dass der
jetzt vorliegende Bericht nicht etwa der Abschluss eines
Entscheidungsprozesses ist, sondern lediglich dessen Beginn.

So schlägt Uni-Rektor Prof. Michael Hoch vor, die Biodiversität
bundesweit aufzulegen und zu erforschen. Einen Ort für einen
entsprechenden Lehrstuhl hat er auch schon: Bonn. Prof. Hartmut Ihne,
Präsident der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg von der sieht den
gesellschaftlichen Konsens im Mittelpunkt: Das Überleben der
Gesellschaften ist für ihn keine rein naturwissenschaftliche, sondern
eher eine ethische Frage.

Wie auch immer. Dass weiter geforscht werden muss und die Datendichte
konsolidiert werden soll, ist Konsens der Beteiligten. Das dazu
notwendige Geld soll der Bund zusteuern, der auch die jetzige
wissenschaftliche Arbeit finanziert hat in Form des Bundesamtes für
Naturschutz und des Bundesumweltministeriums.

Bonns Bürgermeister Reinhard Limbach versprach, die aus dem Bericht
abzuleitenden Entscheidungsempfehlungen in die Fachgremien des
Stadt-Rates einzuspielen. Und alle waren sich einig, dass mit dem
Bericht ein Meilenstein der Biodiversitätsforschung gelegt sei.

Damit allein ist allerdings nichts gewonnen. Es müssen vielmehr
politische Konsequenzen aus den gewonnenen Erkenntnissen gezogen
werden. Das allerdings ist nicht Aufgabe der Wissenschaft. Die kann
immer nur sagen, wo der Schuh drückt. Diesen Schuh passend zu
gestalten, das ist Aufgabe der gewählten Volksvertreter.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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