Das Herz Europas schlägt
Mehrere Hundert Bonner kamen zur Pro-Europa-Demo

Für ein vereintes Europa versammelten sich viele Demonstranten am Sonntag auf dem Marktplatz.  | Foto: Harald Weller
  • Für ein vereintes Europa versammelten sich viele Demonstranten am Sonntag auf dem Marktplatz.
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Bonn - (we). Für Stephan Eisel ist es „unbedingt notwendig. Um zu
zeigen, wie die Bürger wirklich denken". Ulrich Kelber, MdB, will mit
seiner Teilnahme ausdrücken, „dass wir Europa nicht von den
Populisten kaputt machen lassen". Auch Claudia Lücking-Michel, MdB,
outete sich als überzeugte Europäerin.

Einige Hundert Bonner und Bonnerinnen hatten sich auf dem Marktplatz
versammelt, um ihrer Europabegeisterung Luft zu geben. Und Europa
funktioniert auch im Kleinen vor Ort: Während die Veranstalter, die
Bewegung „pulse of europe", seinerzeit in Frankfurt gegründet
wurde, haben sich in Bonn zwei verschiedene Initiativen zu einer
einzigen zusammengeschlossen. Pulse of europe Bonn mit dem
Protagonisten Peter Ruhenstroth-Bauer und unter anderem Stephan Eisel
und die Wachtberger Initiative mit Stefan Hahn an der Spitze haben
sich zu einer einzigen Bewegung zusammen geschlossen. Um Europa nach
vorn zu bringen und gegen die gängigen europafeindlichen Anwürfe zu
argumentieren.

„Wir haben zwei Partnerstädte in Wachtberg, Villedieu du Clain in
Frankreich und Bernareggio in Italien", so die überzeugte Europäerin
Bernadette Conraths als Vorsitzende des Wachtberger
Partnerschaftsvereins. Zehn Thesen haben sie gefunden, die Mitglieder
von pulse of europe. Sie werden bis zum 14.05. jeden Sonntag um 14 Uhr
auf dem Marktplatz stehen. Und in 34 weiteren bundesdeutschen
Städten. Zudem in Paris, Brüssel, Lissabon, Montpellier, Lyon und
Amsterdam sowie anderen europäischen Metropolen. Dann, am 14.05. nach
den entsprechenden Wahlterminen, werden alle wissen, wie die
Niederländer und die Franzosen mehrheitlich zu Europa stehen.
Während der Demo wurde denn auch eifrig diskutiert, ob vor allem die
Franzosen dazu beitragen wollen, die deutsch-französische Achse als
wichtige Säule des ganzen Europa-Konstrukts zu erhalten. Und das in
Zeiten des britischen Ausstiegs aus der Gemeinschaft.

Europa darf nicht scheitern, lautet die erste These der Initiative.
Der Frieden stehe auf dem Spiel. Wir sind verantwortlich, meinen sie.
Aufstehen und wählen gehen, so der Appell der Bewegung an alle.
Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit sind unantastbar, so die
Forderung. Die europäischen Grundfreiheiten seien nicht verhandelbar.
Reformen sind notwendig, konzedieren sie. Misstrauen soll ernst
genommen werden. Vielfalt und Gemeinsames leben zu können, das seien
die Trümpfe Europas. Alle können mitmachen – und sollen es auch.
Soweit die Thesen.

Die Demonstration verlief mit begeistertem Beifall für die Redner,
die die Thesen erläuterten. Hier war man sich über Parteigrenzen
hinweg rasch einig. Die anwesende parteipolitische Prominenz rollte
ihre mitgebrachten Parteifahnen zugunsten der blauen Europafahne ein.
Ob sie es schaffen, in die Realität umgesetzt zu werden oder ob die
Europagegner letzten Endes stärker sind: In wenigen Wochen werden wir
es alle wissen. Zumindest bis dahin gilt der Wahlspruch der Bewegung:
Let‘s be the pulse of europe!"

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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