Beethoven
Mensch Beethoven
Bonn (we). Sicht- und hörbar gut gelaunt eröffnete
Kultur-Staatsministerin Prof. Monika Grütters gemeinsam mit
zahlreichen Gästen das sanierte, renovierte und mit neuem Konzept
versehene Beethovenhaus. Sie hatte allen Grund, bestens gelaunt zu
sein. Hat sich doch die Investition des Bundes und des Landes sowie
des Landschaftsverbandes mit insgesamt 3,8 Millionen Euro bereits
jetzt bezahlt gemacht. Auch der Fördervererein des Hauses hat mit
einem Spendenaufkommen in Höhe von 800.000 Euro einen wesentlichen
Teil zum Gelingen des Vorhabens „Neues Beethovenhaus“ beigetragen.
Was ist denn so anders am Beethovenhaus als bisher? Die
Dauerausstellung ist neu gestaltet und die Räume sind erweitert. Zur
Ausstellung: Hier ist es mit modernster Museumskonzeption gelungen,
ein höhst modernes Bild von Beethoven in der Fantasie der Besucher
lebendig werden zu lassen. Der Besucher hat stets das Gefühl, dem
Meister der Töne über die Schulter bei der Kreativarbeit zu gucken.
Das erscheint auf den ersten Blick verblüffend, ist aber der
ausgefeilten Präsentation der Beethoven-Devotionalien ebenso zu
verdanken wie einem durchdachten Lichtkonzept. Es werden nicht in
langweiliger Chronologie die Lebensdaten Beethovens heruntergeleiert,
die Ausstellung arbeitet vielmehr mit Themengebieten. Solchen
Themengebieten, die Beethoven aus der Anonymität des rastlosen
abgehobenen Genies herausheben und ihn zu dem werden lassen, was er
wohl wirklich war: Eine besondere Persönlichkeit mit herausragenden
Fähigkeiten, die gleichwohl im Alltag bestehen musste wie jeder
andere arbeitende Mensch auch. Man kann sich unschwer ein Bild von
Leben und Wirken Beethovens machen. Als Beispiel sei eine
Original-Gänseschreibfeder genannt, mittels der man sich aufgrund der
gelungenen Präsentation einfach vorstellen kann, wie der Meister
gearbeitet hat.
Zudem sind Räume hinzugewonnen worden. Ein Café, ein Museumsshop auf
der gegenüberliegenden Sraßenseite sowie ein Multifunktionsraum
ergänzen das bisher doch recht beengte Angebot. Eine Ausstellung
speziell zu den Porträts Beethovens ergänzt das stimmige Ensemble.
Insgesamt also ist aus dem eher muffigen Museumsbau ein superbes
Konglomerat entstanden, das dem Besucher den Menschen Beethoven näher
bringt. Damit wird das musikalische Genie etwas verständlicher und in
die Jetztzeit transferiert. Verlässt man das Museum, beschleicht
einen unwillkürlich das Gefühl, einen neuen alten Freund gefunden zu
haben.
Beethoven-Haus Bonngasse 20
53111 Bonn
Tel.: 0228 9817525
www.beethoven.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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