Beethoven Orchester Bonn

Mit Pauken und Trompeten

Bonn (we). Er spricht von „Aufbruchstimmung“, als er die Inhalte der neuen Spielzeit, der Spielzeit 24/25, seines Beethoven-Orchesters skizziert. Weg von alten überkommenen Gewohnheiten und hin zu spannendem Neuen, so kann man Orchesterchef Dirk Kaftan interpretieren. Die Präsentation des neuen Programms fand denn auch erstmals in den Räumen des Museums August Macke Haus statt.

Das wird zugleich einer der neuen Spielorte sein (05.09.). Aber der Reihe nach: Ein Fixpunkt der neuen Spielzeit ist der 16.12.25. Dann soll oder muss oder wird je nach persönlichem Optimismus die neue alte Beethovenhalle eröffnet und ihr erstes Konzert des Bonner Beethoven Orchesters erleben.

Wichtig ist ebenfalls der Vorverkaufsbeginn für die neue Spielzeit. Das ist der 07.06.2024. Zu erstmals seit sieben Jahren - glimpflich - erhöhten Preisen können die unterschiedlichsten Abos und Konzertreihern sowie sonstigen Veranstaltungen gebucht werden.

Und dafür ist „Vollgas“ die Devise. Egal, in welchem Bereich, die Beethovens unter und mit Dirk Kaftan geben alles. Wie schon im Vorjahr, wird eine Auslastung von 90 Prozent plus angestrebt. Dass das gelingt, erscheint aufgrund der interessanten und auch musikalisch spannenden Programmgestaltung sicher.

Zunächst fallen die Gespräche mit Musik unter dem Rubrum „Im Spiegel“ ins Auge. WDR-Moderationsikone Bettina Böttinger wird viermal, so am 09.02.25 die tagtäglich erlebte Wirklichkeit an Klassikmotiven spiegeln. Die Götterdämmerung will den Bezug der Heldenverehrung zur Jetztzeit herstellen. Eine Chance für Menschen, die Musik mögen, aber nicht zehn Jahre lang deren Geschichte studiert haben.

„Grenzenlos“ titelt eine Reihe für Neugierige. So erlebt das Auditorium beispielsweise am 30.08.24 und am Folgetag Anton Bruckner im Bonner Münster. Mit Chor und umgedrehten Sitzbänken. Viermal werden hierbei Genregrenzen gesprengt.

Die Hofkapelle lässt grüßen, wenn in der Godesberger Redoute bzw. im Kurhaus Bad Honnef alte Musik neu entdeckt wird.

Klar, es gibt als Roten Faden des Programms nach wie vor die Freitagskonzerte. Im Opernhaus, etwa mit Musik aus dem Jahr 1923 oder, am 16.12.24 die BeethovenNacht.

Die Reihe Pur bietet mit vier Terminen Puristen die Gelegenheit, hautnah etwa eine Trompete zu hören. Zum Beispiel am 09.11.24 in der Telekom Zentrale. Hinzu kommen die Kammerkonzerte im Beethovenhaus respektive im Alten Bundesrat. Internationales ist da zu hören.

Weiter gibt es Sonderkonzerte wie etwa die Neue Musik im BaseCamp.

„b.jung“ schließlich will besonders die Jugend für die Klassik begeistern. Das mit Familien-, Kinder- und Sitzkissenkonzerten. Dabei spielt beispielsweise „Der kleine Prinz“ von Antoine de St. Exupéry eine gewichtige Rolle.

Daneben geht das Beethoven Orchester auf Tour. Warschau, Wien und überhaupt Osteuropa lauten die Ziele des auch im Ausland gefeierten Orchesters.

Insgesamt ist deutlich erkennbar, dass sich Dirk Kaftan und die Seinen nicht auf den klassischen Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen. Neue Zielgruppen gewinnen, die Jugend aktivieren, Klassik für die Jetztzeit aufbereiten und modern darbieten und den Bezug zur Lebenswirklichkeit der Konsumentern herstellen, so lautet die Devise. Um es mit Bettina Böttinger zu sagen: „Die Oper öffnen“.

Und was hat der Zuhörer von all diesen Absichten und noblen Zielen? Ganz einfach: Gute Musik für jedes Alter und ohne Ansatz von Staub oder Vorurteile.