City-Station
Musik und Geldspende für den Mittagstisch
Bonn - (we) Sie geben täglich mehr als 100 Essen aus beim Mittagstisch der
Caritas in der city station am Prälat-Schleich-Haus in der
Thomasstraße. Wohnungslose finden hier neben einer geregelten
Mahlzeit auch Obdach.
„84 Plätze für ständige Bewohner haben wir“, erklärt
Einrichtungsleiter Gerhard Roden. „Und zusätzlich 16
Übernachtungsplätze bieten wir für spontane Anfragen
Wohnungsloser“. Die bleiben zwischen 3 und 16 Tagen. Und werden in
der Einrichtung aufgefangen. Wenn sie länger bleiben wird ihnen
Struktur gegeben. Sie werden per Sozialarbeiter unterstützt, ihre
Probleme angepackt. Ziel der Maßnahmen ist es, den Bewohnern einen
geregelten Lebensablauf zu geben. Dazu gehört auch eine eigene
Wohnung. Was angesichts der Wohnungsknappheit in Bonn schwierig
umzusetzen ist. Dennoch: „Unsere Erfolgsquote liegt zwischen 55 und
75 Prozent.“ Ein Teil des Erfolges geht auf das Konto der city
station. Hier gibt es täglich zwischen 8 und 18 Uhr die Möglichkeit,
einen Kaffee zu trinken, Mittag zu essen und überhaupt: Mal Mensch zu
sein. „Wir wollen die Teilhabe für Wohnungssuchende erreichen“,
so Gerhard Roden. Einen wichtigen Schritt dahin vermittelte Bratschist
Nils Mönkemeyer. Er absolvierte eine Konzertreihe namens
„Elysium“. Da gab es Paten, die Tickets für 15 Euro erstehen und
diese an Leute weiter geben konnten, die nicht auf Rosen gebettet
sind. So kamen die in den Genuss hoher Kunst. Zudem spielte Nils
Mönkemeyer mit dem Einrichtungschor gemeinsam. Hier sangen auch
Bewohner der Einrichtung mit. „Ich möchte den Menschen vermitteln,
dass Musik verbindet. Da gibt es keine sozialen Unterschiede“, so
der Musiker. Zugleich erbrachten die Konzerte 1.000 Euro, die Nils
Mönkemeyer für den Mittagstisch spendete. Hier gibt es immer etwas
Warmes. Und das gute Gefühl in der city station, nicht allein zu sein
auf dieser Welt. Ein Mittagessen, im benachbarten Haus gekocht, kostet
den Esser einen Euro. Ein Zuschussbetrieb für den Caritas. Der muss
je Essen 1,90 Euro finanzieren. Da sind die 1.000 Euro von Nils
Mönkemeyer natürlich herzlich willkommen.
„Den Scheck brauchen wir“, schallte es aus den Reihen der
erstaunten Wohnungssuchenden, als Nils Mönkemeyer in der city station
zu Gast war. Die Leute können beruhigt sein: Für sie ist das Geld
gedacht. Und es ist gut angelegt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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