Beethoven
Musikfrachter sollte Bonn und Wien verbinden

Schade um die schöne Idee: Der Beethoven-Musikfrachter wird nicht nach Wien reisen.  | Foto: we
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Bonn (we). Bei der Schiffstaufe schien die Welt noch (fast) in
Ordnung: Mit Schmackes „feuerte“ Nike Wagner die Sektflasche gegen
Jennys Bordwand. Jenny sollte als „Musikfrachter“ die Aufgabe der
schwimmenden Botschafterin für das Beethovenjubeljahr übernehmen.
Jetzt hat Corona den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung
gemacht: Der Frachter bleibt im Hafen, die Tour ist abgesagt.

Der zur Konzertbühne avancierte Rhein-Frachter sollte von Bonn nach
Wien schippern und damit Beethovens Weg in die damals weite Welt
nachzeichnen. Ob allerdings alle rund 100 Veranstaltungen an den
Anlegestellen realisiert werden könnten, erschien angesichts von
Corona schon Ende vergangener Woche zweifelhaft. Man tröstete sich
mit dem Gedanken daran, dass Beethoven ja so manche Krise überstanden
habe und verlegte sich aufs Daumendrücken - vergeblich.

Die Idee zum Misikfrachter, der den schönen Namen „BTHVN2020“
trägt, hatte Bonns Generalmusikdirektor Dirk Kaftan. Beethovens
unters Volk zu bringen, war schlicht gesagt Inhalt der Idee. Die Crew
des Frachters sollte für das Programm stehen. Jung, frech und völlig
unverdächtig, wenn es darum geht, Beethoven mit strenger Ehrfurcht zu
begegnen. Die Hoffnung: Beethoven den Schleier des mystischen Genies
zu nehmen und ihn als Komponisten zu feiern, ohne ihn auf einen
elitären Sockel zu heben. Zu gönnen gewesen wäre es dem
sympathischen Frachterteam auf alle Fälle.

Die am Frachter-Tauftag anwesenden Gäste, die schon das
Abschlusskonzert in Wien gebucht hatten, waren noch voller Hoffnungen,
in Wien Mitte April ihren Beethoven per Live-Konzert genießen zu
können: Die Reise des Schiffs von Bonn nach Wien sollte mit 11
Zwischenstationen, erfolgen bevor das Ziel, Wien, am 17. April
erreicht werden sollte. Corona hin oder her, was bleibt, ist eine gute
Idee von bleibendem Wert.

Die Schiffstaufe war von etlichen Zaungästen gut besucht. Zu den
Umbaukosten des Frachters und zu den Steuer-Kosten für das
Gesamtprojekt hüllt sich die Jubelgesellschaft übrigens in
schüchternes Schweigen. Beethoven ist eben Beethoven: Koste es, was
es wolle. Ta ta ta ta.

Schade um die schöne Idee: Der Beethoven-Musikfrachter wird nicht nach Wien reisen.  | Foto: we
Gute Laune noch bei der Taufe: OB Ashok Sridharan schate zu während Intendantin Nike Wagner die Sektflasche schleuderte, | Foto: we
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