Saubere Leistung
NADA ist seit 15 Jahren in Bonn im Einsatz für die „saubere Leistung“

Ein Gespräch über Doping und was man dagegen unternimmt (vlnr.): Ashok Sridharan, Andrea Gotzmann, Lars Mortsiefer. | Foto: we
  • Ein Gespräch über Doping und was man dagegen unternimmt (vlnr.): Ashok Sridharan, Andrea Gotzmann, Lars Mortsiefer.
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Bonn - Für manche zählen nur die Sieger. Im Sport ist es da wie im
richtigen Leben. Dass mancher Sieg teuer erkauft ist und oft mit
gesundheitlichen Schäden endet – von Unfairness nicht zu reden, das
ist das Thema der NADA, der Nationalen Anti-Doping Agentur. Die ist
seit 15 Jahren in Bonn beheimatet, fühlt sich hier sehr wohl und
bereitet für den 16. Januar im Haus der Geschichte den Festakt zum
15-jährigen Bestehen vor, zu dem viel internationale Polit- und
Sportprominenz erwartet wird.

Vorab unterrichtete sich OB Ashok Sridharan in der Geschäftsstelle
der NADA beim Gespräch mit deren Vorstand über die aktuelle
Entwicklung. Dabei erfuhr er, dass die NADA pro Jahr 15.000
Doping-Kontrollen durchführt, über einen Jahresetat von 10 Millionen
Euro verfügt und mittlerweile 36 Mitarbeiter beschäftigt. Vor 15
Jahren waren das noch deren fünf.

Die Räumlichkeiten der NADA platzen aus allen Nähten. OB Ashok
Sridharan sagte hier die Hilfe der Stadt Bonn zu. Inhaltlich sieht die
NADA nicht zuletzt durch ihre Tätigkeit einen gesellschaftlichen
Wandel im Bewusstsein der Bevölkerung. Vermehrt werde wahrgenommen,
so NADA-Vorstand Lars Mortsiefer, dass die individuelle saubere
Leistung wichtiger und anerkennenswerter sei als der mittels Doping
hochgepuschte schlagzeilenträchtige Sieg. Mit-Vorstand Andrea
Gotzmann sieht ihre Organisation deshalb „auf einem guten Weg“.
„Wir sind Ansprechpartner gerade auch für junge Athleten,
vermitteln ihnen Mut“, sagt sie. Es sei ein Zeichen öffentlicher
Wirksamkeit, wenn etwa der Radsport wegen des dort vermehrt
praktizierten Dopings in Verruf gerate.

Die NADA ist als Stiftung organisiert und wird zu 60 Prozent vom Bund
finanziert. Der letzte große Sportsponsor ist ausgestiegen. Diese
Entscheidung brandmarkte OB Ashok Sridharan. Er sieht „im Gegenteil
für die großen Unternehmen die große Chance, vom sauberen Sport
ebenfalls zu profitieren.“

Die NADA betreibt eine aufwändige Präventionsarbeit. „Wir kümmern
uns um unsere Athleten“, so Andrea Gotzmann. So auch um die
Rehabilitierung von Athleten, die in der Vergangenheit bei olympischen
Wettkämpfen immer nur den undankbaren vierten Platz belegt hätten.
Wegen des Dopings überführter Medaillengewinner sei es häufig so,
dass solche sauberen Athleten im Nachhinein zu Ehren kommen für ihre
saubere Leistung, die allemal höher einzustufen sei als per Doping
herbeigeführte Rekorde.

Die Arbeit der NADA ist international vernetzt, so dass die deutschen
Standards mit den weltweit üblichen vergleichbar sind. „Alles
geben, nichts nehmen“ ist das Motto einer aktuellen NADA-Kampagne.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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