Distanzunterricht auch in Bonn
Neue Regelungen für Eltern, Schulen und Kitas

Oberbürgermeisterin Katja Dörner appelliert an alle Bonner, die Anzahl der Kontakte auf ein absolutes Minimum zu beschränken. | Foto: Bundesstadt Bonn/yt
  • Oberbürgermeisterin Katja Dörner appelliert an alle Bonner, die Anzahl der Kontakte auf ein absolutes Minimum zu beschränken.
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Bonn - (mt) Nach dem Bund-Länder-Treffen am Vortag hat die Stadt Bonn
das weitere Vorgehen für Eltern und Schüler sowie Kita-Kindern in
einer Pressekonferenz vorgestellt. Wie berichtet hat die
Landesregierung Nordrheinwestfalen entschieden, dass alle
Klassenstufen Distanzunterricht erhalten. Darüber hinaus wird es ein
Betreuungsangebot für Kinder bis zur sechsten Klasse geben.

In den Kindertagesstätten soll ein eingeschränkter Betrieb
stattfinden: Die Kinder werden in festen Gruppen betreut, die jeweils
vereinbarte Betreuungszeit könne um zehn Stunden gekürzt werden.
„Ich möchte den Appell an die Eltern richten, die Kinder wenn
möglich zu Hause zu halten und nicht in die Kita oder zur
Schulbetreuung zu schicken“, betonte Oberbürgermeisterin Katja
Dörner. Arbeitgeber bittet sie, ihren Angestellten deshalb
größtmögliche Flexibilität entgegenzubringen. Zur Erstattung der
Elternbeiträge erklärte Dörner: „Ich gehe davon aus, dass die
Beiträge erst ab Januar erstattet werden können.“ Diesbezüglich
sei man mit der Landesregierung aber noch im Gespräch.

Familiendezernentin Carolin Krause Kitas erläuterte, dass die Kitas
ab sofort im „eingeschränkten Pandemiebetrieb“ ausschließlich
mit festen Gruppen arbeiten. Betreuung werde für jeden angeboten,
wenn diese nicht im eigenen Haushalt möglich sei. Diese Entscheidung
darüber liege bei den Eltern, es müsse kein Nachweis erbracht
werden. „Es geht also nicht um Systemrelevanz“.

Die Gruppen haben die Möglichkeiten ihre Wochenstunden um je zehn
Stunden zu reduzieren. Krause: „Für die städtischen Kitas kann ich
sagen, dass wir in große Personalprobleme kommen werden, wenn wir
Kinder in festen Gruppen betreuen müssen. Dafür braucht man einen
viel größeren Personalschlüssel. Deswegen werden wir von den
Kürzungen Gebrauch machen müssen. Wie viel wissen wir noch nicht,
weil wir nicht abschätzen können, wie viele Kinder tatsächlich in
die Betreuung gebracht werden ab kommender Woche.“ Dabei sei es
wichtig, dass Eltern ihre Kinder nicht kurzfristig oder spontan an-
oder abmelden, da dies die Planbarkeit enorm erschweren würde.

Nicht geregelt sei bisher die Tagespflege - die Stadt möchte daher
die oben genannten Regelungen für Kitas auch auf die Tagespflege
anwenden. Für das Kita- und Schulpersonal gibt es das Angebot, sich
bis zu den Osterferien sechs Mal kostenlos auf Covid-19 testen zu
lassen.

In den Schulen wird der Präsenzunterricht bis zum 31. Januar
ausgesetzt. In allen Schulen und Schulformen wird ab dem 11. Januar
ausschließlich Distanzunterricht erteilt. Ausnahmen gelten so Krause
„für einige wenige Abschlussklassen und Prüfungen“. Auch hier
sind Eltern aufgerufen, ihre Kinder so weit wie möglich von Zuhause
zu betreuen, um Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Das
Kinderkrankgeld soll für zehn zusätzliche Tage pro Elterngeld
gewährt werden. Dieser Anspruch soll auch gelten, wenn Eltern ihr
gesundes Kind Zuhause betreuen und sie so dem Appell des Ministeriums
folgen.

Schüler der Klassen eins bis sechs, die nicht Zuhause betreut werden
können, sowie Kinder aus schwierigen Verhältnissen, dürfen in die
Schule kommen. Die Betreuung findet in der Zeit des regulären
Unterrichts sowie in den Betreuungszeiten der OGS statt, unabhängig
davon, ob die Kinder regulär an der OGS betreut werden. „Hier
findet also eine Ausweitung der Betreuung statt“, betonte Krause.

Jochen Stein, Chef der Bonner Feuerwehr, informierte im weiteren
Verlauf zum Fortschritt bei den Impfungen. Demnach seien bisher 525
Personen in fünf Bonner Altenheimen geimpft worden, darunter auch
Personal. Impfungen in drei weiteren Seniorenheimen seien für den
nächsten Tag geplant. Überschüssige Impfdosen würden von den
Ärzten dabei für das Personal der Rettungsdienste genutzt. Das
Impfzentrum im WCCB soll ab Anfang Februar mit dem regulären
Impfbetrieb starten. OB Dörner: „Die Impfungen in Bonn sind recht
zögerlich angelaufen, da wünschen wir uns alle ein größeres Tempo.
Hier sind Land und kassenärztliche Vereinigung in der Pflicht für
einen schnellen und reibungslosen Ablauf. Dabei sollten auch die
Krankenhäuser kurzfristig in den Impfprozess einbezogen werden, denn
je früher auch das Personal auf den Intensivstationen geimpft werden
könnte, desto besser.“

Übergreifend richtete sich die Oberbürgermeisterin an alle Bürger:
„Die jüngsten positiven Entwicklungen in Bonn dürfen nicht zu
vorschnellen Entscheidungen führen, denn ob die Trendwende geschafft
ist, erfahren wir erst in einigen Tagen. Ich appelliere erneut an alle
Bonnerinnen und Bonner, sich mit Blick auf ihre Kontakte auf ein
absolutes Minimum zu beschränken.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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