Oper 2020
Neuer Spielplan mit etlichen Premieren und Experimenten

Viel Gehirnschmalz haben vlnr. Dirk Kaftan, Bernhard Helmich und Jens Groß in die neue Spielzeit investiert. | Foto: we
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Bonn - (we) Der Spielplan des Theaters Bonn für die neue Saison 2019/20 –
das ist die Spielzeit mit den Feierlichkeiten zu Beethovens 250.
Geburtstag –verspricht eine ambitionierte Neuinterpretation vieler
bekannter Stoffe. Interessant dürfte auch die Kooperation mit
Kulturschaffenden außerhalb der städtischen Bühnen sein. Hier ist
eine Belebung der Szene zu erhoffen. Der Vorverkauf für das neue
Programm startet am 25. Mai, Abonnenten können ab 18. Mai
reservieren.

Generalintendant Bernhard Helmich präsentierte das Programm gemeinsam
mit Generalmusikdirektor Dirk Kaftan und Schauspieldirektor Jens
Groß. Acht Opernpremieren und eine neue Musicalproduktion stehen
allein im Opernhaus bevor. Das Schauspiel glänzt mit 15 Premieren und
insgesamt fünf Uraufführungen. Nicht zu vergessen die Kooperationen
mit Contra-Kreis und dem Jungen Theater Bonn.

Insgesamt kommt es den Theatermachern darauf an, dem Publikum neue
Sichtweisen zu erschließen. Die zum Teil bewährten Stoffe erhalten
ihre Aktualität durch soziale Bezüge, die teilweise bislang im
Verborgenen lagen. Die inneren Konflikte der Akteure bleiben
menschlich, sind aber von wechselnden Rollenbildern geprägt. Frauen
zum Beispiel spielen unserer Zeit entsprechend eine große Rolle, sei
es inhaltlich oder per Inszenierung, also durch die Regie, die im
Schauspiel zur Hälfte von Frauen wahrgenommen wird.

Ein Highlight auf der Opernbühne dürfte die West Side Story sein.
Das Musical kommt am 15. September zum ersten Mal zur Aufführung. Das
Beethoven-Jubeljahr 2020 startet mit einer prominenten Neuinszenierung
des Fidelio, Beethovens einziger Oper. Auch dabei darf man auf neue
Bezüge und ungewöhnliche Denkansätze gespannt sein. Auf diese
Produktion folgt mit „ein Brief“ ein Stück von Manfred Trojahn,
das zusammen mit Beethovens Oratorium „Christus am Ölberge“ von
Reinhild Hoffmann inszeniert wird.

Der Tod in Venedig, die Oper von Benjamin Britten, ein Monsterstück
mit zig unterschiedlichen Singrollen, steht ebenso auf dem
Programmzettel wie Figaros Hochzeit und die Fledermaus.

Das Schauspiel steht den hohen Ambitionen des Opernhauses in nichts
nach. Offenbar ermutigt durch den grandiosen Erfolg der Vorsaison, hat
Schauspieldirektor Jens Groß einen Mix aus Klassikern und neueren
Stücken gewagt. Die berühmte „Minna von Barnhelm“ ein Lustspiel
von Lessing, steht ebenso da wie „Die Installation der Angst“ von
Rui Zink. Kleist ist genauso dabei („Die Marquise von O.“) wie
Moliere mit dem eingebildeten Kranken, Bergmann mit den Szenen einer
Ehe oder auch König Lear.

Bei den Klassikern ist es ein bewusstes Anliegen des Hauses, die
Inhalte in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Die Problemlagen werden
zeitgemäß ins Heute übertragen. Das wird sicher Anlass für viele
interessante Gespräche im Foyer sein.

Wie das Opern- und das Schauspielhaus selbst sind auch die
Werkstattbühne und das Foyer des Schauspielhauses in den Spielplan
eingebunden und Teil der Gesamtinszenierung. Das ebenfalls geplante
„Clockwork Orange“ kommt aus rechtlichen Gründen nicht zur
Aufführung. Dies, weil die Agentur gewechselt hat und so rasch keine
zielführende Verständigung mit dem Rechtevermarkter möglich war.
Aber dafür gibt es mit ähnlichem Anspruch beispielsweise „Die
Installation der Angst“, eine rabenschwarze Parabel auf Ängste und
Unsicherheiten in einer sich rasend schnell wandelnden Welt.

Alles Weitere steht im Netz unter www.theater-bonn.de. Ach ja, ein
Theaterfest wie im Vorjahr wird es 2019 nicht geben. Dafür zeigen in
Beuel am 21. September die Theater-Werkstätten, was sie zu bieten
haben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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