BENNEMANNs BLOG
Obst ist mein Gemüse

Na, hast du nachgeschaut? Wie? Was? Wo? Okay, hier Internet: Die Verordnung Nr. 1677/88/EWG zur Festsetzung von Qualitätsnormen für Gurken war eine Verordnung der Europäischen Gemeinschaft, die Gurken anhand verschiedener Merkmale in unterschiedliche Güteklassen einteilte. Da sie unter anderem festlegte, dass eine Gurke der Handelsklasse „Extra“ maximal eine Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimetern Länge aufweisen durfte, wurde die Verordnung als Gurkenverordnung oder Gurkenkrümmungsverordnung berühmt. Gibt’s aber nicht mehr. Wurde 2009 aufgehoben.

Da fällt mir in dem Zusammenhang wieder der Erwin Wurm ein. Ja, ich weiß, hab ich schon mal erwähnt. Trotzdem, ich wiederhole mich gerne. Darf ich auch in meinem Alter! Vielleicht hast du es ja auch schon wieder vergessen oder damals nicht aufmerksam gelesen: „Gurken“ ist ein aus fünf einzelnen Skulpturen bestehendes Kunstwerk im Wilhelm-Furtwängler-Garten in der Altstadt von Salzburg. Es wurde im Rahmen des „Kunstprojektes Salzburg“ 2011 vom österreichischen Künstler Erwin Wurm geschaffen. Ich find das total witzig! Wo ich gerade bei Gurken bin. Eigentlich wollte ich jetzt den Übergang von der Gurke zum Obst schaffen. Muss ich aber gar nicht, weil die Gurke Obst ist. Horch: Nach der botanischen Klassifikation werden Gurken dem Obst zugeordnet, weil sie im mittleren Teil winzige Samen enthalten und aus der Blüte der Gurkenpflanze wachsen.
Egal, also ohne Übergang neues Thema: Alles, was ich bei meinem Lieblingsdiscounter an Obst finde. Erdbeeren zum Beispiel. Ich tu mich dermaßen schwer damit, ach, was sage ich, ich finde es eklig, einfach asozial: Neulich wieder ein Paar vor den offenen Erdbeerschalen. Es wird sich eine Schale in die Hand genommen und erst einmal alle Erdbeeren, die nicht gefallen, aussortiert, in andere Schalen gelegt. Die Schalen erkennt du jetzt daran, dass sie voller sind als die übrigen. Aus den übrigen Schalen werden jetzt gute Erdbeeren für das Schälchen in der Hand ausgewählt. Jede Erdbeere wird gedrückt und geprüft. Entweder sie hält Stand, dann findet sie den Weg ins auserwählte Schälchen. Oder sie ist durch das Drücken und Quetschen matschig geworden. Was ja verständlich ist. Dann wird sie beiseite gelegt. Hallo, wie asozial ist das denn? Wenn ich Erdbeeren kaufe, kann es immer sein, dass die eine oder andere Beere nicht tadellos ist. Ja, das ist so bei frischem Obst! Und ja, wenn ich eine Erdbeere auch noch quetsche, hallo? Vielen Menschen kannst du lose Erdbeeren und Kirschen einfach nicht anbieten! Das geht nur mit Kastanien oder Wassermelonen. Wobei ich da auch schon Leute gesehen habe, die an einer Melone solange rumgepult haben, bis sie selbige nun selbst nicht mehr haben wollten und sich für eine andere entschieden.

Wo ich gerade bei Obst bin – und letztens beim Thema Schule und Motivation und Konzentration war. Nenn es Disziplin, nenn es, wie du willst. Stichwort Apfel, genauer gesagt Apfelschnitze. Du hast schon mal was von der Kinder-Uni in Bonn gehört? Eine tolle Vorlesungsreihe! Ich war da mal mit einer meiner Töchter – in so einem alten Hörsaal: Du sitzt oben und ganz tief unten steht der Lehrende. Ich erinnere mich sogar noch an das Thema „Der Lotus-Effekt“. Neben meine Tochter und mich platzierte sich Kleinkind mit Eltern. Mein erster Gedanke. Was macht das viel zu kleine Kleinkind hier? Das viel zu kleine Kleinkind saß noch nicht ganz mit dem Popo auf dem Stuhl, da packten Mama und Papa auch schon die Apfelschnitze in der Tupper-Box samt Getränk aus. Während des 45-minütigen Vortrags wurde getrunken, gefuttert und seitens der Eltern noch mal erklärt, was der Mann da vorne erzählte. Hallo, nein, das geht nicht! Da lob ich mir doch mal tatsächlich die sogenannten alten Zeiten. Nicht die guten, aber die alten. Glaub’s mir! Ich hab als Jugendliche in einem Dorf in der Eifel gewohnt und genau so war’s: Lies dazu meine Kurzgeschichte Zug der Hüte. Da gingst du sonntags in die heilige Messe. Also alles, was laufen konnte, lief in die Messe. Auch das Kleinkind, denn das konnte schon aufrecht sitzen und gehen. Und in der Kirche hat das auf den vorderen Bänken gesessen, zusammen mit den anderen Kindern, ohne Rückenlehne! Und ohne Apfelschnitze! Und ohne Getränk! Und in den Reihen dahinter saßen die Eltern, anfangs nur die Mama, weil der Papa erst in allerletzter Minute draußen vor der Kirche seine Kippe ausgetreten hat. Die Erwachsenen saßen auf jeden Fall hinter dir! Und das hieß!? Genau, einfach still sitzen und die Prozedur über dich ergehen lassen. Genau, da hast du als Kleinkind einfach mal locker meist 60 Minuten ganz ruhig gesessen – ohne Apfelschnitze! Und du hast so getan, als ob du dem Pastor zuhörst – paradiesische Zustände wären das heutzutage an unseren Schulen!

Wie komme ich jetzt von Äpfeln zu? Warte: Neulich hatte ich doch das Thema PETA. Die ja der Meinung sind, dass es auf den Karussells keine Holzpferde mehr geben soll. Du erinnerst dich? Schwupp, da bin ich schon mal bei Pferdeäpfeln, also weg vom Obst hin zum Tier. Und dann ist es ja auch nicht mehr weit zum Schwein. Tierwohl und so. Und schon bin ich bei den Schweinsohren. Die bot das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters neulich feil: Butter-Schweinsohren. Und da frage ich mich dann schon, ob das eigentlich heutzutage noch politisch korrekt ist, von Schweinsohren zu sprechen? Die Tierschutzorganisation PETA sagt ja u. a.: "Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen.“ Aber alleine schon der Name dieses Feingebäcks suggeriert doch, dass man an den Ohren der Schweine knabbern kann. Ruft geradezu dazu auf. Kommen wir durch diese Bezeichnung nicht erst auf die Idee, Schweinefleisch zu essen? Darüber sollten sich einmal mehrere Gremien gleichzeitig Gedanken machen!

Und zum Abschluss hier noch ein Obst-Witz: Warum haben Männer keine Orangenhaut? Weil es einfach scheiße aussieht. Stimmt!

LeserReporter/in:

Adelheid Bennemann aus Bonn

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