Rückblende 2016 zu Gast in Bonn

Politische Fotografie und Karikatur

Bonn - (we). Bis zum 5. Juni ist die Ausstellung „Rückblende“ im
Pavillon des Hauses der Geschichte zu sehen. Gezeigt werden rund 100
Fotos und 50 Karikaturen, die typische Szenen des politischen
Geschehens im Jahr 2016 festhalten.
Die traditionelle Ausstellung ist auf Tournee durch die Republik und
macht in Bonn Station. Ausgehend von der Landesvertretung
Rheinland-Pfalz für die Fotos unterstützen verschiedene
Organisationen, unter anderem der Verband der Zeitungsverleger, hier
für die Karikaturen, den Preis. Der ist renommiert und in Deutschland
am höchsten für das Genre dotiert. Das von einer prominent besetzten
Jury als das beste eingeschätzte Foto wird mit 7000 Euro, die beste
Karikatur mit 5000 Euro belohnt.
Kriztian Bocsi hatte den glücklichsten Finger am Auslöser, als er
mit seinem Foto von der aus dem Auto aussteigenden britischen
Premierministerin Theresa May den ersten Preis der Rückblende schoss.
Der Ausstieg aus dem Auto, der den Brexit symbolisiert, zumal er
ausgerechnet vor dem Bundeskanzleramt in Berlin stattfand, überzeugte
die Jury.
Die Riege der Karikaturen führt Martin Erl an. Seine Karikatur zeigt
die türkische Nationalflagge ohne den obligatorischen Stern. Die
Karikatur gibt auch gleich selbst die Antwort auf die Frage nach
dessen Verbleib: Der sei verhaftet.
„Es ist die 33. Rückblende“, erklärt Prof. Harald Biermann vom
Haus der Geschichte. Und so sieht man Nachdenkliches, vermeintlich
Komisches, Vertrautes, Arges oder auch Befremdliches. In jedem Fall
handwerklich Hervorzuhebendes. Der Besucher ist eingeladen, das
Zeitgeschehen und die damit verbundenen Bilder sowie Eindrücke des
abgelaufenen Jahres zu reflektieren.