Jahresempfang Diakonie
Psychiatrische Hilfen im Gespräch
Bonn - (we) Der Jahresempfang der Diakonie Bonn und Region im Gemeindesaal
der Erlöserkirchengemeinde stand ganz im Zeichen der psychiatrischen
Hilfen. Vor 30 Jahren angefangen, haben sie bei der Diakonie
vielfältige Änderungen erfahren. Die beiden Bereichsleiter Andrea
Elsmann und Martin Schmidt erläutern den aktuellen Stand.
So ist es heute Ziel alle Maßnahmen und Angebote, die
gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Problemen zu erhöhen und
ihnen eine Perspektive zu eröffnen. Das gilt nicht nur für eine
allgemeine Lebens-, sondern auch für eine berufliche Perspektive. Die
Betroffenen sollen fit werden für den Arbeitsmarkt. Das Wort
„Teilhabe“ ist ganz wichtig. Weil eine Vielzahl psychischer
Erkrankungen daher rührt, dass sich die Klienten ausgeschlossen
fühlen vom gesellschaftlichen Leben.
„Wir wollen die Leute wieder ins Leben zurückholen“, sagt Andrea
Elsmann. „Sie kommen mit Depressionen zu uns, mit
Persönlichkeitsstörungen, mit Drogenproblemen“, so Andrea Elsmann.
„Essstörungen, oft ausgelöst durch mangelnden sozialen Kontakt,
sind ebenfalls häufig. Oft sind die familiären Bindungen auch nicht
mehr so eng wie früher“, erklärt Martin Schmidt. Viele der
Betreuten hätten zudem verlernt, eigene Probleme zu lösen. Sie sind
mit den Alltagsproblemen auch in der Beziehung von Mensch zu Mensch
überfordert.
Um ihnen zu helfen, hält die Diakonie Angebote in zwei Häusern
bereit: Dem Elisabeth-von-Thadden-Haus mit 24 Plätzen für die
stationäre Betreuung und dem Marie-Baum-Haus mit 15 Plätzen für
betreutes Wohnen. Hier geht es darum, eine Tagesstruktur wieder
einzuführen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen beispielsweise
wieder zum regelmäßigen Schulbesuch zu veranlassen. Sie wieder
bindungsfähig zu machen. Das dauert in der Regel zwischen ein und
zwei Jahren. Neben den stationären gibt es auch ambulante Angebote.
Rund 70 Personen und Familien betreuen die Experten der Diakonie pro
Jahr. „Wir wollen dieses Angebote ausweiten“, erklärt
Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher. „Weil der Bedarf
steigt.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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