Vor der Beethovenhalle

Rat hat entschieden: Park statt Parkplätze

Nun ist es amtlich: Ein Großteil der Parkplätze vor der Beethovenhalle wird wegfallen. Statt dessen soll der Bereich zu einem "Beethovenpark" umgestaltet werden. Das hat der Bonner Stadtrat am Donnerstag auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen.
Im Vorfeld hatte es Kritik an den Plänen gegeben. Unter anderem von der Opposition, aber auch von Wirtschafts- und Seniorenverbänden. Die "Parkplatz-Pläne würden den Kongressstandort" schwächen hieß es etwa von Seiten der IHK. Und der Einzelhandelsverband monierte: „Die Stadt agiert, wie so oft, wenn es um Verkehrspolitik und die Parkplatzsituation in der Innenstadt geht, ohne Vernunft und Rücksicht, weder auf die Betreibergesellschaft, noch auf die Bonner Bürgerschaft oder die Besucher der Stadt!"
Ungeachtet dessen, ist der Rat dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt. Durch eine artenreiche Vielzahl an Bäumen und Gehölzen sollen die bisher versiegelten Bereiche zu Vegetationsflächen umgewandelt werden. Neupflanzungen sind wie in anderen Teilen der Außenanlagen der Beethovenhalle auch für die Gestaltung von Rasen- und Pflanzflächen vorgesehen, um sowohl auf die Herausforderungen zunehmender Trockenheit und Hitze zu reagieren als auch den Unterhaltungsaufwand zu reduzieren. Vor allem aber soll ein ökologischer Mehrwert erzielt werden.
Probleme mit der Erreichbarkeit der Halle für Besucher von Veranstaltungen sieht die Verwaltung nicht: Mit dem 426 Kfz-Stellplätze umfassenden Beethovenparkhaus grenze eines der größten Bonner Parkhäuser unmittelbar an die Beethovenhalle, heißt es in einer Mitteilung. "Zukünftig soll es bereits bei Buchung eines Veranstaltungstickets möglich sein, sich dort einen Parkplatz zu buchen. In fußläufiger Entfernung stehen darüber hinaus zahlreiche weitere Parkhäuser zur Verfügung."
Für das Projekt der Gartenanlage geht die Stadtverwaltung geht von Kosten in Höhe von knapp 8,4 Millionen Euro aus. Zudem könnten für die Entsiegelung Fördermittel in Höhe von 200.000 Euro im Rahmen des Bundes-Programms „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beim Bundesumweltministerium beantragt werden.