Nordfriedhof
Raum für chinesische Kultur

Das neue Gräberfeld auf dem Nordfriedhof  vereinbaren Helmut Wiesner (rechts) und Wu Wei Tse. | Foto: Harald Weller
  • Das neue Gräberfeld auf dem Nordfriedhof  vereinbaren Helmut Wiesner (rechts) und Wu Wei Tse.
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Bonn - Ein für chinesische Verstorbene reserviertes neues Gräberfeld wird
auf Bonns größtem Friedhof, dem Nordfriedhof, erschlossen. Eine
entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Stadtbaurat Helmut Wiesner
und der Vorstandsvorsitzende des Bundes der Chinesen in Deutschland,
Wu Wei Tse, vor Ort. Der eigens aus Düsseldorf angereiste chinesische
Vizekonsul in Deutschland, Dark Chi, sprach von einer "glücklichen
Wahl" des neuen Grabfeldes. Mitten im Grün gelegen, bietet es den
Angehörigen der hier Bestatteten einen würdevollen Platz der Trauer.

 

Rund 200 Gräber für Körperbestattungen können hier eingerichtet
werden. Räumliche Vorsorge für weitere Bestattungen ist getroffen.
Die chinesische Bestattungskultur unterscheidet sich nicht besonders
von der deutschen: Verstorbene werden überwiegend im Sarg beerdigt.
Auch Urnengräber sind möglich. Wichtig sei der Bestattungsritus
überwiegend für die Familie, wurde von chinesischer Seite immer
wieder betont. Die religiöse Ausprägung des Verblichenen dagegen
spiele kaum eine Rolle. Man hat nicht nachgezählt, schätzt aber,
dass rund 1000 bis 2000 Chinesen dauerhaft in Bonn wohnen. So wie
jetzt begonnen, haben die Chinesen nunmehr in Bonn eine Chance auf
eine neue Heimat für die Verstorbenen. Und für sich selbst einen Ort
für angemessene Trauer. Häufig war deshalb von einem "Aufmachen in
den Tod" die Rede, wenn vom Lebensende eines Chinesen gesprochen
wurde.

 

Insofern hat Stadtbaurat Helmut Wiesner Recht, wenn er von einem
glücklichen Tag sprach, nachdem das Gräberfeld vertraglich fest
vereinbart war. Anders als bei vergleichbaren deutschen Anlässen
herrschte deshalb nach der Zeremonie keine tieftraurige Betroffenheit,
sondern eher eine fröhliche Stimmung. Die Repräsentanten der
chinesischen Gemeinde waren dankbar und froh, dass sie ihre
Verstorbenen nunmehr ihrer Kultur entsprechend in Bonn beerdigen
können.   

 

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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